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Alt 04.07.2012, 10:56
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Ich will keine junge Witwe sein

Liebe Rahja,

auch mir tut es schrecklich leid, dass dein Mann so krank ist und somit eurem Leben der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Diese Krankheit verändert ja nicht nur das Leben der erkrankten Person sondern die gesamte Familie gerät in einen unaufhaltsamen Strudel, der vieles einfach mit sich reißt.

Und du fühlst dich so ohnmächtig, so hilflos... Du möchtest deinem Mann unbedingt helfen, doch kannst irgendwie nichts tun, oder? Es ist wunderbar, dass du bei ihm bist und zu ihm stehst. Das ist unglaublich viel mehr, als du momentan vielleicht glaubst. Und wenn die Tränen kommen, dann darfst du auch mal in Gegenwart deines Mannes weinen. Vielleicht weint ihr dann zusammen und es wird euch ein kleines bißchen erleichtern. Ich habe das mit meinem Vater so gehalten und mir hat es geholfen. Und meinem Vater auch, weil er dann auch geweint hat und nicht stark und tapfer sein musste. Ich wünsche dir von Herzen, dass die Situation für deinen Mann besser wird und er wieder ein wenig zu Kräften kommt. Dass die Chemo und auch die Bestrahlung ihre Wirkung zeigen und den Tumor und die Metastasen in Schach halten. Wichtig ist auch, dass dein Mann wieder ein wenig an Gewicht zulegt, da der Tumor (und vermutlich auch die Metas) soviel Energie verbrauchen und an ihm zehren. Es gibt da auch bestimmte Mittel, die gegen die "verbrannte" Speiseröhre helfen. Frag unbedingt noch mal nach! Und wenn deinem Mann ständig übel ist... mein Papa hat damals Ondansetron Tabletten erhalten. Die legt man sich auf die Zunge und innerhalb sehr kurzer Zeit verschindet die Übelkeit. Dieses Medikament war wirklich Gold wert, denn mein Vater hatte gar nichts im Magen und ihm war nach der Bestrahlung dennoch immer kotzelend und übel.
Liebe Rahja, es ist unfair und es ist eine sehr harte Zeit für dich, aber du bist sehr viel stärker, als du glaubst! Auch wenn du meinst, es sei keine Kraft mehr in dir, dann tun sich seltsamerweise immer wieder neue Reserven auf und du hältst durch. Du schaffst das! Und ich schicke dir ein großes Eilpaket mit Zuversicht und Hoffnung! Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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