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Alt 18.06.2012, 16:32
nikita2002 nikita2002 ist offline
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Standard AW: Warten oder starten (foll. NHL I/4A)

Hallo schnecke32, Motte und alle anderen

Seit Oktober 2011 habe ich die Diagnose niedrig malignes follikuläres Lymphom (Grad 2 oder 3, so genau weiss ich das gar nicht...). Betroffen ist bei mir der Hals und der Bauch. Auch ich habe ein 3 jähriges Kind zuhause... Untersuchungen habe ich schon einige hinter mir (MRT, CT, PET CT, Knochenmarkspunktion, immer wieder Ultraschall).

Ich habe mir immer wieder überlegt, ob ich in einem Forum etwas beitragen soll. Hatte aber bis heute immer wieder eine Hemmschwelle, da ich etwas "Angst" vor den Reaktionen hatte, weil ich vermutlich ein eher exotisches Beispiel bin... Entgegen meiner Ärztin im Krankenhaus, habe ich mich bisher gegen eine schulmedizinische Therapie entschieden. Man hat mir eine Antikörpertherapie mit Mabthera wärmstens empfohlen, evtl. kombiniert mit einer Chemo in Tablettenform. Da ich eher der Typ Alternativmethoden und ganzheitliche Medizin bin, habe ich immer abgelehnt. Ganz zum Unverständnis meiner Ärztin. Einer meiner grössten Lymphknoten im Bauch war übrigens über 6,4 cm gross und ist direkt bei der Nierenvene. Mein Knochenmark ist zum Glück nicht befallen und die Blutwerte sind soweit ok.

Parallel zur Betreuung im Krankenhaus (mache alle paar Wochen Ultraschall), bin ich in einer antroposophischen Klinik in Behandlung (ambulant) und spritze mir Iscador, ein Mistelpräparat. Ausserdem habe ich eine Biographiearbeit (ähnlich zur Psychotherapie) gemacht, habe die Ernährung grösstenteils umgestellt, nehme verschiedene Nahrungsergänzungsmittel (u.a. um mein Immunsystem zu stärken, aber auch solche, von denen man sagt, sie seien gut bei/gegen Krebs), mache eine Mikroimmuntherapie (Mischung zwischen klassicher und homöopathischer Medizin), habe mit Tai Chi angefangen etc. Daneben habe ich noch andere Dinge ausprobiert, die Richtung Spiritualität gehen und hier wahrscheinlich nicht der richtige Ort ist, um darüber zu schreiben.

Vor 2 Wochen hatte ich eine erneute Besprechung der Ultraschallresultate. Fazit: Im Hals habe ich keine vergrösserten Lymphknoten mehr. Die im Bauch sind deutlich kleiner geworden. Der grösste, der 6,4 cm war, ist heute noch 2,6 cm gross. Meine Ärztin kann sich die Befunde nicht erklären und war ziemlich durch den Wind. Als ich sie gefragt habe, ob sie den Mabthera immer noch machen würde, meinte sie, wenn man nach Standard gehen würde, dann ja. Einfach damit es mal gemacht wurde. Dies ist für mich eine äusserst fragwürdige Aussage und alles in Allem wurde ich in meinem Weg bestärkt. Ich bin sehr zuversichtlich und in der Hoffnung, dass ich die letzten 2,6 cm auch noch schaffe!

Ich möchte hiermit niemandem von einer schulmedizinischen Therapie abraten, sondern dem einen oder anderen vielleicht etwas Mut machen, dass es noch ganz viele andere Möglichkeiten gibt (evtl. auch begleitend zu Standardtherapien). Ich hatte bisher das Glück, dass meine Krankheit nicht allzu weit fortgeschritten ist und keine dringenden medizinischen Massnahmen erforderlich waren.

Liebe Grüsse
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