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Alt 30.04.2012, 21:23
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Frage an Angehörige: Darf ich einfach über die Krankheit sprechen?

Liebe(r) Verano,

Deine Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten. Es geht nicht darum ob man etwas erzählt oder es lässt, sondern die Frage ist vielmehr wieviel man wem erzählt und auch das lässt sich nicht generell beantworten. Wie Du schon selbst gemerkt hast, hat man bei manchen das Gefühl, sie können mit der Information eigentlich nichts richtiges anfangen. Dann kann man dort oft auch keine besondere Unterstützung erwarten. Manche werden auch in die andere Richtung nervig. Bei ihnen muss man sich dauernd gegen alle gut gemeinten Ratschläge wehren, weil sie davon "im Internet gelesen" haben.

Man muss sich eben einfach vorsichtig herantasten. Man kann ja erst einmal eher sachlich, allgemein etwas zu seiner Krankheit sagen und dann abwarten, wie die Reaktion aussieht. Fragt der/die andere nach, kann man mehr erzählen. Bleibt die Reaktion aus, belässt man es bei der allgemeinen Information. Umgekehrt würde ich nervige Besserwisser nicht mehr mit Informationen füttern, sondern eher kurz halten.

Was viele Krebs-Patienten erlebt haben, ist, dass sich hier sehr die Spreu vom Weizen trennt und dass es manchmal Menschen sind, von denen man das gar nicht gedacht hätte, die sich positiv engagieren. Anders herum kann man von Leuten sehr enttäuscht werden, die man vorher für gute Freunde gehalten hat. Man muss hier auf alles gefasst sein.

Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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