[carla44]

Liebe Jäcky,

Seit ich Deinen letzten Beitrag gelesen habe, überlege ich, was ich Dir schreiben kann. Also erst mal ist es überhaupt nicht schlimm, wenn Du wenig oder selten schreibst oder auch bei anderen im Moment gar nicht. Jeder, der Deine Geschichte mit verfolgt, kann das verstehen. Du bist schon so lange am Limit, dass eben jetzt die Kraft nur so weit reicht. Es ist ein absoluter Ausnahmezustand, in dem Ihr Euch befindet.

Und dass Du Dich selber im Moment nicht leiden kannst, ja das ist sicher auch ein Zeichen, dass es Dir nicht gut geht. Du bist hilflos, verzweifelt und möchtest eigentlich alles tun, damit Dein Papa nicht an dieser sch...Krankheit zu Grunde gehen muss. Du weißt aber, dass das nicht in Deiner Macht liegt und das fühlt sich schlecht an, so wie ein Versager. Aber glaub mir, das bist Du nicht!
Du tust alles, was möglich ist und Du hast eine tolle Familie an Deiner Seite.

Sieh Deine beiden Jungs an, wie sie sich entwickeln, die Welt auf ihre Art verstehen lernen und einfach total süss sind. Die Bilder sind einfach niedlich.
Und beim Judo lernen sie auch, sich nicht unterkriegen zu lassen. Genau wie Du!

Jäcky, ich glaube ganz fest daran, dass Du auch weiterhin die Kraft haben wirst, Deinem lieben Papa zur Seite zu stehen. Und irgendwann wirst Du auch in den Speigel schauen und Dir selber auch wieder ein Lächeln schenken können. Wenn nicht heute, dann bestimmt morgen oder übermorgen. Sei nicht so streng mit Dir, bitte. Einmal am Tag scheint immer die Sonne oder man sieht ein Stück blauen Himmel oder die Sterne. Oder auch nur eine winzig kleine Blume blühen.

Verstehst Du, was ich damit sagen will? Auch wenn es nur ein winziger Moment ist, es gibt an jedem Tag so etwas.
Ach Mensch, schade, dass ich Dich nur virtuell in den Arm nehmen kann. Ich würde gerne mehr für Dich tun, Dir einfach ein bisschen Halt und Anlehnung geben.

Lass Dich umarmen.
Liebe Grüße
Carla