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Alt 28.03.2012, 10:49
frollein frollein ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hallo ihr Lieben,

@lucky2: den Vergleich mit dem Rad und der Nabe finde ich wunderbar, sehr Lebensklug...

@dasriek und pessimist: wie manch eine geschrieben hat, es braucht Zeit sich neu zu finden! Bei der einen geht es schneller, die andere braucht etwas länger. Nun seid ihr zwei ja auch noch nicht so lange aus der Akutbehandlung draußen und bei dir dasriek kommt nun sicherlich auch die ersten Auswirkungen der AHT zum Tragen- ich bin ja auch immer gerne mit Ratschlägen oder Tipps zur Stelle, aber ob das für euch die Richtigen sind, stelle ich mal in Frage!
Wenn ich eines gelernt habe: Ratschläge können Schläge sein! Die meisten Ratschläge die man mir gab, hätte mein Gegenüber eher für sich anwenden sollen als an mich weiterzureichen. Versucht das mal so zu sehen, viele der "Anderen, der Gesunden "bleiben auf ihrer Seite stehen und können sich nur schwer vorstellen was wir durchgemacht haben. Wir leben in einer Gesellschaft in der unangenehme Themen beiseitegeschoben werden, in der jeder zu funktionieren hat - wir mussten auf sehr leidvolle Art erfahren, dass dem nicht so ist. So wie uns auch immer wieder sugeriert wird, dass der Kranke in unserer Gesellschaft die Verantwortung darüber trägt, dass er krank wurde. ihm vor die Füße!
Es wird evtl auch nie mehr so sein wird wie es mal war, für jede aus den unterschiedlichsten Gründen...aber hej, hier auf der anderen Seite der Wiese kann es auch sehr schön sein! Das Gras ist vielleicht ein wenig grüner, die Sonne leuchtet wärmer! Und mit jedem Ausflug auf die andere Seite werden wir stärker, lernen neu mit allen um uns herum umzugehen. Und dadurch auch die Anderen mit uns. Und die die uns verstehen, sind für uns ohnehin etwas ganz besonderes.

Da ich euch beiden ein Jahr voraus bin, kann ich im Rückblick nur sagen, dass das Jahr danach schon sehr eigen war in Bezug zu sich selbst zurückfinden. Und ich bin eine die auf sich achtet, eine gute innere Stimme zu eigen ist. Sich das Vertrauen in sich selbst zurückzuerobern kostet Zeit und auch Schmerz, weil man immer wieder an Grenzen stößt die zuvor nicht da waren. Oder nicht gesehen wurden. Aber aus diesem Irrgarten lässt sich ein Weg finden...

Heute geht es mir viel besser, fühle mich stabiler als vor einem Jahr. War teilweise rigoros in manchem Umgang um weiteren Verletzungen aus dem Weg zu gehen. Hab wunderbare Freunde die mir das Gefühl gaben nicht meschuge zu sein in meiner Denke, das gab mir Kraft! Euer Körper braucht auch Zeit sich zu erholen...

Verliert den Mut nicht!!! Denkt immer dran, dass ihr ganz besondere Frauen seid, die alles Recht der Welt zu haben Ihr Köpfchen ganz weit oben zu tragen oder sich einfach mal für eine Weile auszuklinken und eine ordentliche Runde zu heulen...das tut nämlich auch mal gut...Selbstmitleid ist dazu da, dass man sich darin badet ehe man sich abtrocknet und es weitergehen darf!!! Denn für uns leuchtet das Gras grüner als für viele anderen...

Mit lieben Knuddelgrüßen für euch
vom Frolleinchen!!!
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