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Alt 18.03.2012, 13:34
gatita gatita ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo ihr, Chica, Annika und alle anderen,

nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder. Ich hadere oft so mit allem, dass ich manchmal gar nicht mal in der Lage bin, zu schreiben. oft kommt es mir so vor, als bringt gar nichts ein Fortkommen....

momentan ist eine schlimmere Phase - fast 9 Monate Trauer...und jetzt alles wieder sehr schwer. Ich habe in der Zwischenzeit auch meinen JOb gekündigt, um endlich wieder mit meinem Freund zusammenzuleben. Vorher bin ich zwischen drei orten gependelt - Arbeit an einem Ort, Eltern an einem Ort, Freund an einem Ort. nachdem mein vater starb, war es irgendwie klar, dass sich was ändern muss. aber diese vielen wechsel...versuche mich nun selbständig zu machen, das braucht energien, gleichzeoitig versucht mein partner mich aber aufzufangen und nimmt mir vieles ab. dennoch ziehen isch die abschiede eben weiter: von der arbeit, von den kollegen, von "meiner" alten wohnung (meiner rückzugshöhle zu zeiten, als ich dauernd nach hause pendelte zu meinem vater)....

...und diese trauer über allem wie ein weiter, weiter schleier....es kommt mir so vor, als bin ich immer noch dabei zu realisieren...es wirklichkeit fühlen lassen....so lange zeit? dabei dachte ich zwischenzeitlich ich wäre schon weiter, hätte es angenommen und muss "nur" weitergehen....auch lassen die träume von und mit meinem vater wieder nach....dafür tauchen die letzten bilder, momente, worte wieder mit einer vehemenz hoch und der schmerz ist da so übermächtig, bedrückend..

... ich habe mich noch nie so lose, ungefestigt und unverwurzelt mit mir under welt gefühlt wie in dieser zeit. wo bin ich? wo soll ich hin? wo gehöre ich hin? es gibt logische antworten darauf ("du gehörst zu deinem partner", "geh voran und schaue auf das gute im Leben (von dem es unbestritten einiges gibt)..) und dennoch "fühlt" sich nichts richtig, verlässlich und eindeutig an. Ich komme mir vor, wie ein paragleiter, der seine flugbahn verloren und zwischen den winden, oben und unten, hin und hergerissen wird und nicht mehr weiss, wie er sicher wieder auf dem boden landen kann...

Wie gut, dass ich hier schreiben kann, was ich keinem anderen erklären oder begreifbar machen kann.

Ich wünsche euch weiterhin den richtigen kompass für euren weg!

ich hoffe so sehr, dass es eines tages möglich sein kann, dass wir wieder zu unseren vätern finden. dass es im leben einen draht zwischen uns und ihnen gibt, der uns hält, und danach eine wiederbegegnung.

euch allen alles liebe und viele frühlingsstrahlen!

gatita
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