Thema: Mein Mann
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Alt 28.02.2012, 15:59
Tigga Tigga ist offline
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Standard AW: Mein Mann

Hallo liebe Annika,

nein du jammerst nicht zu viel und das dich die Warterei kirre macht, das ist auch sehr verständlich. Mir erging es nicht anders. Ich habe vieles von den Ärzten erwartet und auch verlangt. Nur wurde das nicht ein Stück eingehalten.
Die OP von meinem Schatz war am 19.01. CT am 20.01 Befunde haben wir erst am 25.01. erhalten! Also fast eine Woche später. Bis dato hatten wir noch kein histologisches Ergebnis.

Man hatte uns nach dem CT nichtmal gesagt, ob Metas zu sehen sind oder nicht.

Nach dem Krankenhaus ist mir aufgefallen, dass man kein Blut abgenommen hat, sprich es wurden nicht nochmal die Tumormaker überprüft. Also haben wir das selber angeleiert bei unserem Hausarzt.


Ich hatte auch immer das Gefühl, dass es alles sehr sehr lange dauert, die Ärzte nicht richtig viel unternehmen.

Ich finde das schonmal klasse, dass dein Mann zum Knochenszinti geht.

Hat man euch denn schonmal gesagt um welchen Tumor sie vermuten? Ob es sich um ein Seminom handelt oder um ein Nicht-Seminom?

Waren die Tumormaker erhöht bei der ersten Blutentnahme?

Du sagst deinem Schatz geht es schlecht? Das ist gar nicht schön, aber oft mals ist gerade ein zulassen der Gefühle und die Klarheit darüber was passiert ist. Ab dem Zeitpunkt der Diagnose reagiert man nur noch. Man handelt, packt Sachen zu hause ein, ruft bei Verwandten und Freunden an. Dann geht es ins Krankenhaus. Operation, der 1. Tag folgt, dann das CT, nach dem Krankenhaus wieder zum Arzt und mitmal ist eine Leere da. Man ist einfach nur zu Hause und alleine mit seinen Gedanken. Gib ihm die Zeit die er braucht. Vielleicht sagt er dir ja was ihn genau bedrückt. Ist es Angst , das noch mehr auf ihn zukommt (selten, ausser Chemo evtl) oder der Gedanke das er nur noch einen Hoden hat und sich entmannt fühlt, oder funktioniert vielleicht auch gerade nicht so viel.

Wenn seine depressive Stimmung länger andauert, dann hilft vielleicht auch ein Gespräch mit einem Onkopsychologen. Oder vielleicht auch mit dem Hausarzt.

Und du kannst ihm ja folgendes auch sagen: Als mein Schatz zum CT gegangen ist, und danach wieder kam dachten wir:" Gleich gibt es Ergebnisse, gleich wissen wir, wie sich das Leben verändern wird"

Aber wir bekamen sie nicht. Als wir dann fast eine Woche später mit dem Arzt telefonieren konnten sagte er sowas wie: " Es sind keine Metastasen zu sehen, die Eile ist raus" Das hat er wortwörtlich gesagt.

Daraus habe ich jetzt folgendes rausgezogen: Wenn keine Meatastasen gefunden werden oder ein Zweittumor, so ist man nicht mehr im Stress.

Wenn eine evtl Chemo oder Strahlentherapie kommt, (mein Schatz würde sich immer wieder für die Chemo entscheiden), dann hat man 6 Wochen nach Op zeit. Man geht von einem Zeitraum von 6 Wochen aus, in dem behandelt werden muss, jedenfalls bei einer vorsorglichen Chemotherapie einer adjuvanten Chemotherapie.

Versuche deinen Schatz aufzubauen und versuche herauszufinden, wo vor er Angst hat, was ihn deprimiert. Es gibt 100000000 Gedanken die sich ein Mann, nach solch einer Operation macht. Einerseits muss er realisieren dass er Krebs hat und zweitens das ihm ein Stück "männlichkeit" genommen wurde.

Wünsche euch alles Gute,

fühl dich mal ganz doll gedrückt (Ja, wir Frauen leiden mehr als der Mann)

Jessy
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