Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 22.01.2012, 22:37
schorsch82 schorsch82 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2011
Beiträge: 6
Standard AW: Burkitt Lymphom bei meinem Sohn

Hallo,

ich habe bei meiner Chemotherapie auch sehr viel MTX bekommen und hatte danach immer starke Entzündungen im Mund. Ganz vermeiden kann man das wahrscheinlich nicht (die Chemo ist schließlich dazu da schnell wachsende Zellen abzutöten und dazu gehören eben auch Mundschleimhautzellen). Man kann die Beschwerden aber sicher lindern, wobei es natürlich individuell verschieden ist was gut hilft.

Als gutes Hausmittel bewährt sich auf jeden Fall Salbeitee, mit dem man mehrmals täglich den Mund ausspülen kann. Mir hat dann ein Mittel Caphosol von EUSAPharma sehr geholfen. Es ist allerdings sehr teuer (1 Packung = 30 Mundspülungen kostet ung. 110 Euro, in meinem Fall hat das zum Glück die Krankenkasse übernommen, bzw. habe ich das Mittel vom Krankenhaus bekommen). Mit diesem Mittel sollte man mind. 4x täglich den Mund ausspülen, bei Bedarf sogar öfters. Wichtig ist mit den Spülungen schon zu Beginn eines jeden Chemo-Zyklus zu beginnen und nicht erst wenn die Mukositis (d.h. die Schleimhautenzündung) beginnt, was ja normalerweise erst ein paar Tage nach der Chemo der Fall ist (zumindes bei mir war es so). Bei mir hat das die Probleme wirklich sehr gelindert.
Ich habe letztens eine Hochdosischemo hinter mich gebracht. Da gab man mir zum Schutz der Mundschleimhaut drei Spüllösungen (Betaisodona Mundantiseptikum, Chlorhexamed und Bepanthen Mundspülung) mit denen ich meinen Mund 5x täglich gespült habe. Auch das hat gut gewirkt, allerdings war bei der Hochdosischemo kein MTX mehr dabei. Am besten denke ich hat mir das Caphosol geholfen.
Was sonst geholfen hat: Einmal war ich zwischen zwei MTX-Chemozyklen bei meiner Zahnärztin und die hat eine komplette Zahnreinigung vorgenommen. Beim nächsten Chemozyklus hatte ich deutlich weniger Probleme mit der Mundschleimhaut, da nicht so viele Bakterien und Pilze in meinem Mund waren. Allerdings muss der Zahnarzt sehr vorsichtig sein, dass er bei der Reinigung der Zähne nicht die Mundschleimhaut verletzt, da traut sich wahrscheinlich auch nicht jeder Zahnarzt bei einem Chemopatienten drüber.

Zum Problem mit den Leukos: Wie tuvalian schreibt ist es normal, dass die runtergehen (vielleicht sogar auf 0) da muss man sich keine Sorgen machen. Manche Ärzte geben in dieser Situation präventiv Antibiotika und Medikamente gegen Pilzinfektionen, andere sind da eher dagegen und machen das erst wenn eine Infektion auftritt. Da kann man selber nicht viel machen.

Es gibt ein Mittel, dass das Wachstum der Leukos beschleunigt - einen sogenannten Wachstumsfaktor: Neupogen (manchmal auch Ratiograstim oder Neulasta ist aber im Prinzip alles das Gleiche). Ich nehme aber an, dass das dein Sohn im Rahmen der Therapie ohnehin gespritzt bekommt (zumindest wenn er nach dem sog. Burkitt-Hölzer-Protokoll/GMALL2002 wird). Wenn nicht, dann frag einmal die Ärzte.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen

lg, Georg
Mit Zitat antworten