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Alt 06.12.2011, 14:06
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Hallo Ihr Lieben,

es tut mir leid, dass ich mich so spät melde, ich hatte so viel in den letzten Tagen um die Ohren und jetzt ein ganz schlechtes Gewissen, weil es mir sooooo viel bedeutet, dass Ihr euch gemeldet habt.

Liebe Anja,

vielen Dank für Deine lieben Zeilen, ja, Samstag vor einer Woche haben meine Mama und ich wirklich für eine knappe Stunde die Stadt unsicher gemacht, und ich bin dankbar, dass ich das erleben durfte.

Es hat mich etwas beruhigt zu hören, dass Deine Mama Tavor auch nicht gut vertragen hat, ich dachte schon, wir sind da die einzigen. Aber dennoch hat man ihr das jetzt in Freiburg auch wieder gegeben.

Liebe Anja, ich weiß es wirklich sehr zu schätzen, dass Du hier schreibst; mit Deinen Beiträgen hilfst du mir sehr und sicher auch ganz vielen anderen, und ich finde es ganz toll von dir, dass du das machst.

Alles Liebe,

Carlotta

Liebe Carla,

ich habe mich sehr gefreut, wieder von dir zu lesen. Du tröstest hier auch so viele Angehörige und hast dabei auch selbst erst vor kurzem einen so schmerzhaften Verlust erlitten. Ich weiß, dass die Momente mit meiner Mama endlich sind und dass ich nicht mehr viele Gelegenheiten haben werde, mit meiner Mama was zu unternehmen. Ich bin auch sehr dankbar, dass wir das vorletzte Woche machen konnten.

Ich denke, Du hast alles richtig gemacht, Du warst im Sommer so oft bei Deinem Vati, wie du konntest, und das hat er sicher sehr geschätzt.

Liebe Carla, ich hoffe, dass der Schmerz erträglicher wird und wünsche Dir

Alles Liebe

Carlotta

Liebe Undine,

vielen lieben Dank, dass Du bei all den schweren Dingen, die Du zur Zeit mit Dir herum schleppst, die Zeit gefunden hast, mir zu schreiben. Das hat mich sehr gefreut.

Mich erinnert auch vieles von Euch an unsere Situation. Und ich fühle mich dir, obwohl wir uns persönlich nicht kennen, sehr nah. Und ich denke viel an Dich, Deinen Papa und Deine Ma.

Meine Mama hat seit der Diagnose im Mai auch eine andere Stimme, irgendwie zarter, brüchiger. Sie spricht auch leiser als früher... Aber sie spricht, und ich kann im Moment noch einfach anrufen und höre sie. Darüber bin ich dankbar, aber ich habe sehr große Angst davor, wenn das nicht mehr so ist. Angst, in ein Loch zu fallen, aus dem ich nicht mehr rauskomme. Natürlich will ich nicht, dass meine Mama leiden muss. Bevor sie leidet, soll sie gehen dürfen. Ich hoffe sehr, dass sie nicht leiden muss, auch, wenn sie dafür eine kürzere Zeit bei mir ist. Das ist selbstverständlich. Insgesamt denke ich aber, dass es mir noch viel schlechter geht, wenn meine Mama mal nicht mehr da ist.

Liebe Undine, es ist so toll, dass Du mit Deiner Ma jetzt eine ganz intensive Zeit, in der ihr euch ganz nah seid, erleben kannst und dass Du erkennst, dass das eine wertvolle und auch schöne Zeit ist, für die du dankbar bist.

Ich denke, das ist weit und weise.

Und dafür bewundere ich Dich. Im Moment befinde ich mich eher in der Phase des trotzigen und ängstlichen Kindes, das nicht damit zurecht kommt, dass der Lungenkrebs ihm die Mama wegnehmen wird. Im Annehmen von Dingen, die man nicht ändern kann, bin ich gerade nicht sonderlich gut.

Alles Liebe

Carlotta