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Alt 02.12.2011, 10:41
Enana80 Enana80 ist offline
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Standard AW: Trachelektomie - wer hat Erfahrung?

Hallo an alle,

mein Name ist Silke und ich wurde am 22.09. mit der Diagnose Gebärmutterhalskrebs konfrontiert.

Meine Ärztin hatte mir, da der Tumor noch klein war zur Trachelektomie geraten. Ich bekam nach der Diagnose auch innerhalb von 3 Wochen einen Termin zur OP.

Mit der Diagnose fertig zu werden war sehr schwer, da auch ich wie viele andere hier, viele liebe Menschen Krebs verloren habe. Der Gedanke an Chemotherapie oder Strahlentherapie und die Nebenwirkungen haben mir mehr Angst gemacht als der Gedanke daran zu sterben.

Meine OP hatte ich am 21.10.11 und am Tag vor der OP wurde ich von zwei Ärztinnen untersucht und eine sagte mir dann, der Tumor wäre größer als angenommen und sie zweifeln ein wenig ob die Trachelektomie der richtige Weg sei. Sie hat sich dann mit dem Operateur beraten, der ja der Spezialist sein soll, oder wohl auch ist, und ich wurde dann aufgeklärt, was getan werden müsste, wenn die Lymphknoten nicht tumorfrei seien....Das war vor der OP noch mal ein schöner Schock. Ich war danach noch nervöser...mein Freund war zwar dabei und hat versucht mich zu beruhigen, aber die Angst, doch ohne Gebärmutter aufzuwachen mit zurückgeklappten Eileitern, dass die Strahlen keine vorzeitige Menopause auslösen, war nicht zu bändigen.

Am nächsten Morgen wurde ich dann um 7 Uhr zur OP geholt und im Aufwachraum kam der Operateur zu mir und gab mir die erlösende Nachricht, dass alle entfernten Lymphknoten (bei mir waren es 19) tumorfrei waren!!! Dann musste ich erstmal heulen, im Aufwachraum...war mir dann irgendwie peinlich aber ich war so erleichtert, dass ich einfach nicht anders konnte.

Nach der OP hatte ich vor allem Probleme mit dem Essen, ich hatte einfach keinen Appetit, bis zwei Tage nach der OP da kam der Appetit zurück. Ich durfte dann nach der Entfernung des Katheters auch aufstehen und erhielt jeden Tag ein bißchen Gehschule von einer ganz lieben Physiotherapeutin. Da ich fast keine Schmerzen hatte und auch schon gelaufen bin, und meine Blase ebenfalls keine Probleme machte, durfte ich am 27.10. schon nach Hause. Auf der Tumorkonzilkonferenz sollte dann die weitere Behandlung besprochen werden. Es gab hierzu aber erst vor zwei Wochen einen endgültigen Befund, der besagt, dass der Tumor ausreichend vom gesunden Gewebe entfernt war (ca. 1cm breit und 7mm tief) und somit weder Bestrahlung noch Chemo nötig sind!!!

Am Tag nach meiner Ankunft zu Hause, hatte ich dann gleich einen Termin bei meiner FA und sie teilte mir nach der Untersuchung mit, dass eine hervorragende Arbeit gemacht wurde und alles ganz toll aussieht. Ich hatte und habe bis heute keine Lymphflüssigkeit im Bauchraum und generell sieht alles sehr gut aus.

Was ich jedoch merke ist, dass ich ab und zu immer so kleine Blutungen habe, nichts gravierendes aber ich habe die fast täglich. Meine Ärztin meinte, dass könne davon kommen, dass sich die Fäden lösen. Hat noch jemand diese Erfahrung gemacht?

Mit der Blase habe ich auch immer noch so meine Problemchen, ich hatte auch am WE nach meiner Heimkehr eine bakterielle Blasenentzündung, wohl vom Katheter und auch immer mal noch ein wenig erhöhte Temperatur.

Mittlerweile geht es mir bis auf die erwähnten Blutungen wieder ganz gut und ich freue mich schon darauf endlich wieder arbeiten gehen zu können. Also in einer Woche.

So, jetzt habe ich mal ein wenig erzählt, das tut einfach gut, auch nach der OP und da mir Eure Kommentare auch vor der OP weitergeholfen haben, möchte ich mit meinem Kommentar auch anderen weiterhelfen....

Ich wünsche Euch allen weiterhin alles Gute und freue mich Antworten.
Liebe Grüße und eine geruhsame und schöne Adventszeit.
Silke

Geändert von gitti2002 (25.11.2012 um 14:19 Uhr) Grund: Klinikempfehlung
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