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Alt 18.09.2011, 20:35
sponte_mea sponte_mea ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo sunce und alle anderen, die hier miteinander schreiben.
Auch ich gehöre zu denen, die hier lange und viel stillschweigend mitgelesen haben. An manchen Tagen mit sehr viel Tränen in den Augen und an anderen Tagen einfach versucht, den Kopf und Verstand zusammenzuhalten. Jetzt aber wird es auch bei uns extrem, sodaß ich denke, bestimmt wird hier die ein oder andere Sache noch ans Licht kommen, an die meine liebe Schwester und ich im Moment nicht denken. Unser Papa hat auch BSDK seit September 2010. Natürlich ist auch er operiert und nachbehandelt worden. Er ist ein sehr pflichtbewußter und konservativer Mensch, sodaß er wirklich jegliche Untersuchung etc alles mitgemacht hat. Anfang August 2011 ging es ihm nicht gut, er hatte verstärkt Magenschmerzen und mochte auch nicht mehr essen. Da er meist seine Familie und Umwelt mehr liebt als sich selber, hat er nichts gesagt, aus Rücksicht auf seine frisch operierte Ehefrau. Letztlich ist er doch zum Arzt und von da aus gleich ins Krankenhaus. Das Ergebnis vor nun 3 Wochen war für uns, wie ihr Euch sicherlich vorstellen könnt, mehr als erschütternd. Dieser böse und unbesiegbare Krebs hat seinen ganzen Bauch mit Metastasen in Beschlag genommen. Nur ein künstlicher Darmausgang konnte noch geschaffen werden. Er war und ist stets ein sehr intelligenter Mann gewesen, der viele Dinge mit mehr Fassung ertragen hat, als ich es jemals könnte. Leider kam 4 Tage nach seiner OP auch seine Frau ins gleiche Krankenhaus mit Leber und Lungen CA - völlig überraschend für uns alle. Mein Vater ist zu Hause, wir versuchen alles für ihn zu tun, was geht und, daß für ihn nur die Sonne scheint. Probleme werden, wie es auch immer geht vermieden und alle administrativen Abläufe etc. versuchen meine Schwester und ich zu organisieren. Er ist zum Glück noch schmerzfrei und so vernünftig auch Dinge und Fragen zu beantworten, damit uns für jegliche Hilfe wie Pflegedienste kein Stein in den Weg gelegt werden kann. In Naher Zukunft nun wird auch seine Frau operiert werden müssen und mein Vater wird von meiner so lieben Schwester aufgenommen, da sie vom räumlichen her die einzige Möglichkeit hat. Bislang ist sie täglich fast 100 km zu ihm gefahren, um täglich zu helfen. Das schaffe ich leider nicht täglich, aber so oft wie möglich. Mein Weg ist nochmal 80 km weiter bis zu ihm, aber ich tu alles was geht. Es gibt Tage, da pfeifft er sich entstpannt 10 Pralinen rein und es gibt andere Tage, so wie heute, da kann er noch nicht einmal einen Telefonhörer halten. Morgen hat er Geburtstag... wir haben alles vorbereitet und hoffen, dass er Morgen einen "guten" Tag hat. Was uns immer sehr wundert ist, dass seine Stimme immer dann sehr schlecht wird, wenn wieder etwas "Schlechtes" ansteht. Meine Schwester hat große Angst davor, einfach mit allem, was kommt überfordert zu sein. Wir reden oft sehr lange am Telefon oder eben wenn wir zusammen im Auto sitzen und nach Hause fahren. Sie weint noch mehr als ich, schlafen können wir alle beide schon seit Wochen nicht mehr. Irgendetwas finde ich, in solchen Momenten, geht doch auf der Welt schief... wir fliegen zum Mond und wir können künstlich Kinder zeugen.... warum nicht eine so teuflische Krankheit besiegen. Auch, wenn ich weiß, dass wir auf solche Dinge nie eine Antwort bekommen werden, so stimmt ihr mir bestimmt zu, dass ähnliche Fragen auch in Euren Köpfen kreisen. Ich möchte an dieser Stelle noch abschliessend mitfühlende Grüße an alle senden.
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