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Alt 16.09.2011, 08:04
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Jäcky,

vielen Dank für Deine lieben Worte.
Das mit dem Ausweinen, das kommt oft, wenn ich eigentlich gar nicht damit rechne. Wie eine Welle überströmt es mich dann. Es erleichtert schon. Aber wirklich besser geht es mir danach auch nicht.

Durch die Therapiesitzungen denke ich in solchen Momenten auf jeden Fall auch mal daran, wieder richtig durchzuatmen, Luft zu holen und mir dessen auch bewußt zu sein. Ich fange an, mich und meinem Körper mehr zu beobachten und wirklich auf das zu achten, was gerade passiert.

Gestern sprach mich eine Kollegin an, dass ich so abgenommen hätte. Ich habs auf der Waage überprüft und ich habe nicht abgenommen. Also muss ich mal wieder richtig schlecht aussehen, sonst würde so eine Bemerkung gar nicht kommen. Mir sieht man das im Gesicht meistens am Ehesten an.
Wir sprachen dann noch über die ganzen Ereignisses, die Sterbebegleitung und den Tod meines Vatis. Es wurde ein richtig gutes Gespräch mit viel Verständnis von ihr. Mal wieder jemand, von dem ich das so gar nicht erwartet hatte.

Sie hat mir auch wieder bestätigt, dass diese 8 Wochen seit dem Tod meines Vatis eine viel zu kurze Zeit sind, um mit dieser Trauer schon wirklich umgehen zu können. Da sie selber im sozialen Bereich arbeitet, kennt sie natürlich viele Dinge und findet es gut, dass ich zu dieser Therapeutin gehe.

Heute morgen hatte ich mal wieder einen blöden Alptraum. Der hatte nichts mit meinem Vati zu tun, es ging nur um einen normalen Alltagstermin. Aber auch da ging in dem Traum alles schief, ich mußte ewig warten, dann waren Unmengen von Menschen im Raum, nichts war richtig organisiert oder klappte dann auch ...
Da zeigt mir mein Unterbewußtsein mal wieder, dass ich im Moment keine gute Grundeinstellung zum Leben habe, immer Angst, es könnte was passieren, schiefgehen usw.

Beruflich läuft es so lala. Ich komme klar, muss aber sehr viel selber machen, was wir ursprünglich mit einem Team machen wollten, weil die Kollegin da beleidigt ausgestiegen ist. Sie war aber gut eingearbeitet und läßt uns nun hängen. Das zerrt natürlich an meinen Kräften. Aber ich versuche darauf zu achten, dass ich mir Freiräume nehme und mal was für mich tue. Deshalb habe ich heute auch frei und kann mich mal um mich selber kümmern.

Liebe Grüße
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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