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Alt 25.08.2011, 20:49
tinka12 tinka12 ist offline
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Standard AW: Trachelektomie - wer hat Erfahrung?

Hallo Milky,
Du verschreckst mich auf keinen Fall, dafür sind wir hier da. Um uns gegenseitig zu erzählen, welche Erfahrungen wir gemacht haben.
Ich war damals (1. OP war im Juni 2010) auch sehr froh, dass ich meine Fragen stellen konnte.

Ich kann user123 nur anschließen, Angst vor der OP brauchst Du nicht zu haben. Aber es gibt ein paar Nebenwirkungen, die bei jedem anders auftreten können. Die Ärtze klären einen da aber super auf. Ich hab mich auch in der Charité behandeln lassen und bin sehr zufrieden.
OP 1 hat bei mir auch ca. 4 Stunden gedauert, Vollnarkose und dann wachst Du langsam wieder auf. Am Abend konnte ich schon wieder Suppe essen und am nächsten Tag sollte ich schonmal versuchen aufzustehen. Hat nicht geklapp, weil mein Kreislauf down war. Die haben mich auch um 7 geweckt, darauf war ich nicht vorbereitet ;-).
Am zweiten Tag konnte ich schon aufstehen und allein Zähne putzen. Ich hatte 2 Katheter. War zwei Wochen im Krankenhaus und danach gings mir schon wieder ganz gut. Bei der ersten OP wurde geschaut, ob Lympfknoten befallen sind. Das musste bei mir gemacht werden, da der Tumor schon 3,5 cm groß war. Ich hatte Glück und die 43 Lympfknoten, die entnommen wurden, waren alle ohne Befund, jippiiiiii!
Dann hatte ich eine Chemo, um den Tumor zu verkleinern. Die war erfolgreich. Anschließend (im Oktober 2010) wurde dann der Gebärmutterhals großzügig entfernt. Das waren nochmal 4 Stunden OP, ein paar mehr Schläuche (da hatte ich ein paar Tage einen Blasenkatheter und einen Tag zusätzlich den Urinkatheter von unten, plus rechts und links die Lympfdrainagen). Schmerzen damit hatte ich nicht wirklich. Manchmal hats gezwickt, aber dann musste ich mir nur anders hinlegen oder bewegen und dann ging es wieder. Außerdem konnte man jederzeit Schmerzmittel von den Schwestern bekommen.
Blasentraining musste ich dann auch machen :-). Hat aber sehr gut geklappt und dann hab ich noch etwa ein halbes Jahr gebraucht, bis die Blase wieder richtig einhalten konnte. Es fehlt eben ein Stück im Körper und die Blase muss das erst lernen. Heute hab ich damit keine Probleme mehr.

Sonst: Ja, Lymphödeme hatte ich, aber nicht schlimm und man bekommt dagegen Lymphmassagen. Die Lymphflüssigkeit muss auch erst neue Wege finden. Aber das hab ich alles gern in Kauf genommen, weil ich ja wusste, dass dann wirklich alle Krebszellen entfernt werden.
Reha hab ich danach gemacht. 3 Wochen, das hat mir sehr gut getan.
Wenn Du weitere Fragen hast, meld Dich.
Es gibt viel zu erzählen, aber ich hatte ein anderes Krankheitsbild als Du, daher kann man es auch nicht vergleichen.

Hast Du Dir schon überlegt, ob Du Dir einen zweite Meinung holst?

Liebe Grüße
tinka

Geändert von gitti2002 (26.08.2011 um 02:43 Uhr)
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