Hallo Success,
und vielen Dank erstmal für deine Antwort.
Das mit deinem Papa tut mir sehr leid...
Mit "Trauerarbeit" meine ich schlichtweg das "sich mit dem Verlust auseinandersetzen".
Das mache ich nicht. Sobald ich daran denke/n möchte, wie sehr sie mir fehlt,
dass sie nicht mehr da ist, was wir erlebt haben, verbiete ich mir den Gedanken,
weil er zu tief gehen würde. Wohl reiner Selbstschutz. Ich rede mit niemandem über sie,
das Thema "Mama" ist ein absolutes Tabu für mich. Das wissen Freunde, Kollegen und Familie.
Ich KANN einfach einfach nicht darüber reden, und nicht daran denken.
Das ist für mich klassische Verdrängung.
Auf der Beerdigung habe ich genau so reagiert, wie Du. Null Reaktion, noch blöde Sprüche gerissen
(meine Mutter hat schon immer gesagt "Tumor ist, wenn man trotzdem lacht" <<soviel zu unserem Humor
)
Geweint habe ich seit ihrem Tod sehr selten.
Mein Problem ist, dass ich nicht schaffe, mir einzugestehen, dass sie nie wieder kommt. Dass sie weg ist.
Ich kann das ganz schlecht beschreiben...
Ich glaube nicht an Engel und diese ganze Gott-Sache. Schön für die, denen es hilft, aber für mich gibt
es entweder weg, oder hier (vereinfacht ausgedrückt). Ich beneide Menschen, die weinen können,
die Welt verfluchen, zu Trauergruppen gehen (die es hier in der Gegend nichtmal gibt),
ihr Leben hassen, sich hier seitenlang mitteilen, an ihre verstorbenen Menschen schreiben, zu den Gräbern fahren.
Denn ich finde einfach nicht statt. NULL.
Das hier ist die erste Stelle, an der ich "sage", was ich fühle.
Aber auch nur, weil ich hoffe, Menschen zu finden, denen es genau
so geht, wie mir.