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Alt 14.07.2011, 11:56
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Ja, le_labbra, da hast du leider richtig gelesen, ich wollte es hier nur nicht so erzählen, sondern hab es in "meinem" Thema geschrieben.

Mama mussten wir am letzten Sonntag mit starken Schmerzen ins Krankenhaus einweisen. Sie war freitags nach Hause gekommen, weil ich Geburtstag hatte. Unser befreundeter Hausarzt, den ich dazu geholt hatte weil sie sich weigerte, nahm uns schon zur Seite und sagte uns, dass es nicht gut aussehe und wir uns langsam mal Gedanken machen sollten, wie wir ihre letzten Wochen oder Monate verbringen wollen, ob wir uns mal um häusliche Pflege kümmern wollen.
Mama bekam dann im Krankenhaus starke Schmerzmittel und schlief fast nurnoch. Sie war auch inzwischen sehr gelb, obwohl im Aufnahmeformular nur "leichter Ikterus" vermerkt wurde. Eine Ärztin in der Notaufnahme kam nach einem Ultraschall des Bauchs zu uns und sagte, sie hätte wenig Hoffnung, da es nach einem Leberversagen aussähe und fragte, ob eine Patientenverfügung bestünde. Die gab es noch nicht und Mama war zu schläfrig, um eine zu machen. Da sie aber mit Papa, meinem Bruder und mir oft darüber gesprochen hat, machten wir eine in ihrem Namen. Als sie dann endlich auf ihre Station verlegt wurde, schlief sie noch immer und nach einiger Zeit fuhren wir nach Hause. Das war ein extrem blödes und trauriges Gefühl an dem Abend nach Hause zu fahren, da wir nicht wußten wie viel Zeit uns noch blieb.
Am nächsten Morgen, wir wollten gerade zum Krankenhaus fahren, kam um 7.30h der Anruf. Sie wollten Mama wecken und sie wachte einfach nicht mehr auf. War einfach im Schlaf gegangen. Ich kann es immer noch nicht fassen. Gestern war "unser" Bon Jovi Konzert, ihr großes Ziel. Ich bin hingegangen (obwohl ich lange überlegt habe) und hab Rotz und Wasser geheult. Aber ich bin auch froh gegangen zu sein, denn das war genau, was sie gewollt hatte!

Ich danke euch allen hier für eure vielen Ideen, lieben Worte und großen Kraftpakete. Das letzte Jahr hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich werde hier weiterhin vorbei schauen und drücke euch allen die Daumen, dass es besser ausgeht. Mama hat sich gewünscht, dass statt Blumen für ihre Beerdigung Spenden an die deutsche Krebshilfe getätigt werden. Also vielleicht ist grade das das Geld, was den großen Durchbruch bringt, ich gebe die Hoffnung nie auf. Am Samstag laufe ich bei einem Onko-Spendenlauf hier in Essen mit, denn ich glaube fest daran, dass auch wir Gesunden etwas tun können und sollten.
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Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen