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Alt 07.07.2011, 15:35
success success ist offline
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Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo ihr Lieben,

und danke für Eure Antworten!

Entschuldigt, dass ich da mal heute nicht direkt drauf antworte, sondern mir meinen Kummer einfach von der Seele schreibe. Heute waren meine Ma und ich wieder im Krankenhaus. Mein Pa hat gestern mehrere Bestrahlungen bekommen. Er hat sie auch gut vertragen. Einerseits freue ich mich auch drüber, aber dann kamen heute ein paar erdrückende Dinge. Er sagte, er wolle nach Hause und seine Therapie ambulant weiterführen (was in seinem Zustand unmöglich ist). Außerdem sagte er, dass ich nicht über sein Leben entscheiden dürfe in Rückblick auf letzte Woche. Wir hätten das ja alles besprochen, dass er wenn er im Sterben liegt nach Hause wolle. Außerdem will er nicht, dass einfach alles eingestellt wird. (Gut, dass er die Patientenverfügung nicht mehr unterschreiben konnte, denn die hätte längst gegriffen.) Er schien ziemlich enttäuscht zu sein. Das hat mich stark getroffen, denn ich habe mich wirklich die ganzen drei Monate, die er nun schon so krank ist, um alles gekümmert und um meine kranke Ma auch noch...! Ich weiß nicht wie lange ich das alles noch kann ohne umzukippen.

Bei der Visite heute war ich dabei. Dort wurden auch seine Wünsche besprochen. Da er nichts isst, wird die Flüssignahrung nun Stück für Stück weggelassen, weil er auf jeden Fall selbständig essen muss, wenn er nach Hause will...! Er wird noch ein paar Tage da bleiben müssen, auch wegen der Bestrahlungen und wieder essen können. Nun soll ich eine Pflegestufe III beantragen und muss doch ein Pflegebett beschaffen und meine Ma ist sichtlich fertig, dass er nach Hause soll. Pflegeheim kommt nicht mehr infrage, denn er will unbedingt nach Hause und wer weiß, wie lange er noch hat, da muss man dem Wunsch wohl nachkommen, sofern es unbedenklich ist (wenn er wieder isst und so).

Trotzdem ist für mich das alles sehr hart. Ich habe einige Zeit Urlaub und mein Freund ist gerade dabei bei mir einzuziehen. Überall um mich herum ist nur Chaos und keine Erholung in Sicht... und langsam merke ich eben doch, dass ich einfach nicht mehr kann.
Morgen will mein Pa uns nicht sehen. Es strengt ihn zu sehr an. Für mich ist das ein kurzer Tag zum Aufatmen. Aber dann komm ich hier zu Hause rein und sehe die Berge von Sachen die noch zu erledigen sind und mir kommen die Tränen! Wie soll ich das nur alles schaffen? Und dann noch meine Ma, die auch null alleine klar kommt. Was würdet ihr machen?
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