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Alt 27.06.2011, 13:44
TomK TomK ist offline
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Standard AW: Neue Erkenntnisse zu 1 vs. 2 Zyklen PEB ???

Hi, ich möchte mal mein Erlebnis kurz aber ausführlich schildern.



im Juni 2010 bekam ich plötzlich leichte Hodenschmerzen. Es begann mit einem leichten wieder verschwindenen Ziehen und wurde zunehmend regelmäßiger.
(nachträglich wurde festgestellt, das dieser Schmerz nicht vom Tumor kam, sondern von einer "Verhärtung"(kalkablagerung?)

Erst dachte ich, das ich mich eventuell verhoben habe oder mir den Hoden irgendwie "verklemmt" habe. Als ich dann allerdings beim Duschen eine Unebenheit am linken Hoden festgestellt habe, bekam ich etwas Angst.

Ich habe ca. 4 Wochen verstreichen lassen, bevor ich mich durchgerungen habe einen Urologen aufzusuchen. Dann ging alles sehr schnell ...



Morgens beim Urologen, gegen Mittag im Krankenhaus, dann der Verdacht auf Hodentumor und gleich wurden alle Vorkehrungen getroffen um in 14 Tagen zu operieren.



An diesem Tag war ich echt down und wusste nicht weiter .. aber wie es bei mir so ist, verfliegt das recht schnell wieder.



Mitte August 2010 hatte ich dann die OP. Diese verlief Reibungslos und ohne Schmerzen. Man hatte mir vorher noch gesagt, das der Hoden nur entfernt würde, wenn sich die Vermutung bei der Freilegung bewahrheitet.

Leider kam es dann auch so.

3 Tage später wurde ich bereits entlassen und war die nächsten 2 Wochen noch krankgeschrieben.



Wieder 2 Wochen später kam ein Brief ins Haus, aus dem ich nur Teilweise schlau wurde. Man empfahl 2 Zyklen PEB ... (Tumor war schon Stufe 2, an den Gefäßausgängen)





Am 4. Oktober 2010 musste ich mich im Klinikum vorstellen. Hier hat man mir noch am selben Tag den ZKV gelegt, was wirklich sehr unangenehm war.

Am 5. Oktober ging es dann mit der Chemo los. Der erste stationäre Teil verlief eigentlich recht gut, ich hatte nur in 1 Nacht erbrechen müssen. Normal war auch, das man absolut nichts essbares runter bekam. In den ersten 2 Tagen habe ich 8 Kilo zugenommen (aufgeschwemmt), was sich aber im Laufe der Zeit wieder abbaute.

Was ich als recht unangenehm empfand, war die ständige Flüssigkeitszufuhr und Abfuhr. (Dokumentieren von Zu- und Abfuhr) Über die Nacht hat man mir 2 Liter "Zuckerwasser" eingeflößt, was dazu führte, das ich alle 30 – 45 Minuten aufs WC musste. Das heißt auch dementsprechend wenig Schlaf. Am Ende der Woche (Sonntag) wurde mir der ZVK wieder entfernt und ich wurde entlassen.



Danach ging es mir wirklich sehr dreckig. Sonntag Abend, Montag und Dienstag morgen, wollte ich einfach nur noch einschlafen.

Ich möchte hier auch noch mal auf starke Herzschmerzen hinweisen, welche ich am Sonntag hatte. Ich gehe mal davon aus, dass diese auftraten, da die Flüssigkeitsbelastung auf einmal weg war.

Dienstag Vormittag hatte ich dann meinen ambulanten Termin. Also ließ ich mich von einem Taxi zum Arzt fahren.

Mir war schlecht und es war als stände ich neben mir. Als mir dann die netten Schwestern den Zugang legen wollten bin ich zusammengebrochen.

Es hat ca. 3h gedauert bis man mich wieder aufgepäppelt hatte.



Der Arzt hat dann festgestellt, das man mir einfach keine Begleitmedikamente mitgegeben hat und das dies die Nebenwirkungen waren, halt ohne Begleitmedikamente.

Als es mir wieder gut ging, wurde die ambulante Chemo durchgeführt.



Nachdem die ambulante Chemo abgeschlossen war und kurz vor dem 2ten Zyklus, fing dann auch der Haarausfall an. Tinnitus, Schwellungen im Mundbereich, taube Fingerspitzen und Zehen sowie schnelle Ermüdungserscheinungen traten auch auf.



Zyklus 2 verlief eigentlich sehr gut, am Ende waren die Haare dann auch komplett weg. (Augenbraue, Wimpern, Arm und Beinhaare blieben) Auch hier wurde mir wieder ein ZVK gelegt, welcher dieses Mal auf der anderen Seite des Halses gelegt wurde.

Ab Ende Dezember wuchsen meine Haare wieder (anfangs nur Pflaum) und seit dem 24. Januar 2011 gehe ich wieder arbeiten. Bei meiner Freundin möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Sie war jeden Tag bei mir und hat mir Kraft und Mut gespendet, was unbezahlbar ist.



Die ersten Nachuntersuchungen (inkl. röntgen und CT) wiesen keine Zeichen auf Krebszellen auf.

Nun sind 8-9 Monate vergangen und meine Haare sind alle wieder da, nur ist die Aktivität meiner kleinen Freunde gleich null. L



Auch habe ich in letzter Zeit wieder vermehrt Haarausfall in folgenden Regionen festgestellt.



- Intimbereich teilweise

- Bart Löcher

- an den Schläfen



Ich würde nun den Onkologen befragen, welcher die ambulante Chemo durchgeführt hat, ob dies normal ist.



Hat jemand Ähnliches erlebt ?



Gruß TomK
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