Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1428  
Alt 02.06.2011, 19:54
Herbert.P Herbert.P ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.06.2009
Ort: Nürnberg
Beiträge: 7
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Na ja, liebe Hope, so locker weggesteckt habe ich das nicht. Ich hatte die erste Zeit panische Angst vor einer zweiten OP, weil ich eine Infektion hatte und eine Darmlähnung. Nach drei Wochen Sonde durch die Nase (zum Rausholen der Reste der Ernährungsversuche) und Ernährung durch die Vene und Antibiotika hatte ich kaum noch Energie. Und dann stellte ich mir mich nochmals auf dem OP Tisch vor. Ich stellte mir vor, ich kann nie mehr was essen und werde ein Pflegefall. Scheußlich.

In Realität blieb das alles aus. Ich bestellte mir Essen auf Rädern, wurde von meinem Hausarzt hochgepäppelt. Dann ging es wieder.

Dann kam die Angst vor der Chemo: ich sah mich vor dem Klo knien und permanent kotzen und abmagern zum Gerippe.

Realität war ganz anders: Ich bekam gute Mittelchen (Ondansetron), mir war nie schlecht und die restlichen Nebenwirkungen, siehe oben. Damit ist auch Deine folgende Frage schon beantwortet.

Ja, liebe Hope, ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Ich dachte nur, dass Susi, weil noch jung, deswegen sehr leidet und wollte sie trösten :-). Dass Dich das verletzt hat, war nicht meine Absicht. Tut mir leid!

Ich halte aufgrund meines "bewegten" Vorlebens ein bisschen was aus. Ich habe zwei kalte Entzüge hinter mir mit Prädelir, Verfolgungswahn, unsäglichen Schmerzen und einem Krampfanfall. Da hatte ich keine allzu großen Probleme mit der adjuvanten Chemo. und angesichts der Tatsache, dass es viielleicht hilft, hielt ich es sogar gerne aus.
Zu Deiner Chemo kann ich natürlich nix sagen. Tu ich auch nicht.

Als ich damals noch in der Chirurgie ein konsiliarisches Gespräch mit einem Onkoprofessor hatte, und ich ihn angstvoll fragte, ob das denn eine "schwere" Chemo sei, die mich erwartete, lachte der und sagte, das dürfe ich ihn nicht fragen, denn er sei vorwiegend mit Leukämie und Rückenmarkstransplantationen beschäftigt und die Chemos dort seinen wirklich schlimm.

Und so habe ich mich eben in mein Schicksal gefügt. Und siehe es war nicht so schlimm wie in den Angstphantasien.

Ich hab mir halt immer gesagt: hältst Du es heute aus. Und heute habe ich es immer ausgehalten und morgen war wieder heute.

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.

Liebe Grüße

Herbert.P

Geändert von Jutta (03.06.2011 um 07:20 Uhr) Grund: Bei Anrede ist zitieren überflüssig/Speicherplatz