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Alt 09.05.2004, 04:45
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Jutta Jutta ist offline
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Standard wie bereitet man sich vor

Liebe(r) forest,

Kann mich nur aus meiner Erfahrung an die Worte von Tanja anschließen, eine Anleitung gibt es leider nicht, denn jeder Mensch ist anders. Das Allerwichtigste ist, für ihn da zu sein, ihm die Geborgenheit des Abschiedes zu geben, so unheimlich schwer das auch fällt.
Du steht daneben, möchtest einen Zauberstab nehmen, der Dir Deine Machtlosigkeit nehmen soll.

Wenn Du mit Deinem Vater reden kannst, und vor allem, ob er das möchte, dann frage ihn. Denke auch darüber nach, wie hat er seither sein Leben geführt? Vielleicht findest Du auch darin schon Antworten.

Ich weiß, wie schwer es ist, tagtäglich nicht den Funken Hoffnung aufzugeben. Auch in Deinem Vater ging bestimmt ein Kampf vor, weiterkämpfen, hoffen, bangen, oder der Natur ihren Lauf geben lassen? Kann Dir nur von meinen persönlichen Erfahrungen sagen, irgendwann spürt der Betroffene irgendwie, wann der Kampf sich nicht mehr lohnt. Das ist kein Aufgeben, sondern eine Erkenntnis, die sich ganz tief innen verbirgt.

Ich habe letztes Jahr die folgenden Worte geschrieben, vielleicht kannst Du Dir daraus für Dich etwas nehmen.

"Es wird der Tag kommen, wo ich Euch meine Hände reichen werde, um Abschied zu nehmen.
Abschied zu nehmen von Gedanken, Wünschen, Träume, die mein Leben hier begleitet haben.
Abschied nehmen von geliebten Menschen, denen ich ein Lebensbegleiter sein durfte.

Es wird ein Loslassen beginnen, von Dingen, an welchen Ihr und ich uns krampfhaft festgehalten haben.
Darum wünsche ich mir von Euch, nur meine Hände zu halten, mir Eure Liebe zu geben, mir das Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln.
Lasst mich los, sowie auch ich Euch loslassen werde.

Versteckt Eure Angst nicht hinter Geschäftigkeit noch dies und jenes für mich zu finden. Schenkt mir Euch, Eure Gedanken, Eure Gefühle, Euer Dasein. Seid mein Wegbegleiter in diesen Stunden.

Haltet mich fest mit dem Band der Liebe, aber nicht mit dem Band des Festhaltens.
Lasst mich gehen mit einem Lächeln auf meinen Lippen. Lasst mich ziehen mit dem Wissen, gelebt und erlebt zu haben, dass meine Liebe Eure Herzen erreicht hat."

ganz liebe Grüße
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