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Alt 09.05.2011, 01:02
ulli65 ulli65 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo zusammen,

vielleicht liest ja mal jemand rein und wenn nicht ist es auch gut, ich will mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben was in den letzten Wochen passiert ist. Eigentlich bin ich im Forum nur noch stille Mitleserin und hoffe und bange mit allen mit.

Mein Papa ist nach seinem Darmdurchbruch entgegen der Meinung der Ärzte wieder aufgewacht.
Leider hatte er schon eine knappe Woche später einen Durchbruch am Nabel in der Nähe des künstlichen Ausgangs. Er wurde ein weiteres Mal operiert und hat auch diese OP "geschafft". Dann war er so schwach, dass eine weitere Behandlung nicht in Frage kam.
Seit letzter Woche ist er aus dem Krankenhaus entlassen. Da sein Antrag auf Pflegestufe diese Woche ein zweites Mal geprüft wird, kommt zweimal täglich der Pflegedienst und spült den künstlichen Ausgang. Die weitere Pflege müssen wir innerhalb der Familie "managen".
Das bedeutet dass, wenn seine liebe Frau in der Arbeit ist, ich versuche zu ihm zu fahren und mich um ihn zu kümmern. Das fällt mir teilweise sehr schwer, da ich ein Geschäft mit festen Öffnungszeiten habe und auch sehr viele Wochenendtermine.
Ich würde gerne jeden Tag bei ihm sein, lebe aber auch 60 km entfrent von ihm, habe drei Kinder, einen Hund, ein großes Haus und nebenbei noch einen Ehemann
Papa hat außerdem arge Probleme mit seiner Diabetes, er bekommt den Insulinwert kaum unter 300. Er hat nach wie vor gutes Gewicht aber seine Muskeln sind völlig dahin.
Kein Wunder nach 10 Wochen KH und drei schweren OP's. Er will auch keine Untersuchungsergebnisse wissen und kämpft sich so gut es geht durch die Tage.
Eventuell wird morgen der dritte Chemozyklus gestartet. Mal sehen! Es ist schon sehr schwer zu ertragen wie er innerhalb von 12 Wochen vom Bär zum Pflegefall wurde.
Meine Mama liegt seit vier Wochen in der Klinik, ihr wurde der Schwanz der Bauchspeicheldrüse und die Milz entfernt.
Alles noch gutartig, leider bekam sie eine Infektion an der Narbe und seit drei Wochen wird das Wundsekret aus dem Bauchraum mittels eines Schlauches entfernt.
Die Narbe wurde also wieder geöffnet und wird täglich gereinigt, eine Drainage wurde wurde auch gelegt. Sie ist sehr schwach, hat mittlerweile 14 Kilo abgenommen und leidet nebenbei am Krankenhauskoller. Leider liegt sie 100 km von mir entfernt in der gegensätzlichen Richtung wo mein Papa lebt.

Ich kann kaum mehr einschlafen, bekomme den Kopf nicht mehr frei! Wie soll ich mein Geschäft weiterführen, mich ausreichend um meine Familie kümmern und meine Eltern unterstützen so wie sie es verdienen und wie ich es ihnen gerne geben würde?
Ich liebe meine Eltern sehr, die Situation wie sie jetzt ist lässt mich am liebsten aufschreien. Ich hab Angst vor dem was noch kommt! Papa und Mama wissen, dass ich viel lese und mich informiere deshalb wollen sie beide immer meine Meinung zu ihren Beschwerden und Behandlungen hören aber eigentlich wäre es ihnen am liebsten wenn ich alles arg abschwächen würde. Ich hab so Angst vor der Zukunft
Lg
Ulli
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