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Alt 25.04.2011, 12:33
Cocolady Cocolady ist offline
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Frage Einstellungsuntersuchung beim neuen AG - was erzählen?

Hallo Zusammen,
nach jahrelanger Foren-Pause habe ich nun mal wieder eine Frage und hoffe ein paar Ratschläge von denen zu bekommen, die - so wie ich - schon lange aus der Therapie raus sind.

Anfang 2003 (mit 16 bzw. 17) hatte ich ein Hodgkin-Lymphom, dessen Therapie (6 Böcke Chemo nach dem damaligen Kinder-Protokoll + 4 Wochen Bestrahlung des Mediastinums und Halses) bis Ende 2003 lief. Seitdem ist alles gut, die Therapie war erfolgreich, ich gehe offen damit um und es gab nie einen Hinweis auf ein Rezidiv. Insgesamt geht es mir super, ich führe kein anderes Leben als andere in meinem Alter, bin jetzt 25.
Als einziges "Überbleibsel" wurde letztes Jahr ein M. Basedow - Autoimmune Schilddrüsenüberfunktion - festgestellt, die aber auch schon erfolgreich mit Tabletten therapiert wurde. Jetzt brauche nehme ich nichts mehr und habe eine normale Schilddrüsenfunktion. Auslöser KÖNNEN die Bestrahlung und die ganzen CTs + Kontrastmittel sein, müssen sie aber nicht. Auch Stress kann ein Auslöser sein, den ich letztes Jahr aufgrund von Prüfungen hatte...
2007 habe ich eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin an der Uniklinik angefangen, wo ich damals auch therapiert wurde. Voraussetzung der Einstellung war eine Einstellungsuntersuchung. Am Ende der Ausbildung findet dann nocheinmal eine Abschlussuntersuchung statt. Ich habe damals bei der Einstellung vom Hodgkin erzählt, wobei ich totale Angst davor hatte, deshalb nicht genommen zu werden. Es lief aber alles glatt, ich wurde genommen und habe mitterweile die Ausbildung beendet. Jetzt werde ich an einer anderen Klinik anfangen, wo wieder eine Einstellungsuntersuchung stattfindet und die "arbeitsmedizinische Unbedenklichkeitsbescheinigung Voraussetzung der Einstellung ist. Nun stellt sich mir wieder die Frage, ob ich den Hodgkin erwähne.
Meine Gedanken sind folgende:
--> Warum vom Hodgkin erzählen, wenn es Jahre her ist, es mir gut geht, ich keine Einschränkungen habe? Ich MUSS es nicht sagen. Wenn ich es sage bekomme ich vielleicht nur Probleme wie eine Mitschülerin aus der Ausbildung. Bei ihr wurde damals bei der Einstellungsuntersuchung zufällig ein Non-Hodgkin festgestellt. Trotz erfolgreicher Therapie und obwohl es ihr super geht und sie die Ausbildung genauso gut abgeschlossen hat wie andere, wollte sie unser jetziger AG sie nicht übernehmen bzw. sollte sie als einzige keinen UNbefristeten Vertrag bekommen, weil es "zu riskant" wäre. Sie könnte ja wg Rezidiv o.ä. ausfallen oder nicht so leistungsfähig sein.
--> Warum soll ich es "verschweigen"? Es gehört eben zu mir und meinem Leben dazu und wenn ich es nicht sage, habe ich das Gefühl etwas zu verschweigen. Ich habe eine offensichtliche Narbe am Hals von der LK-Entnahme... Soll ich sagen: Das war eine Probeentnahme, es war aber alles gut? Gibt es wirklich einen Grund, mich nicht zu nehmen? Außerdem habe ich alle Befunde und Briefe zu Hause, die (neben meinem eigenen Körpergefühl und meinem offensichtlich gutem Zustand) bestätigen, dass alles gut ist. sogar einen offziellen 5-Jahres-Abschlussbrief habe ich...
Ich tendiere dazu, es zu sagen... Ein Restzweifel bleibt allerdings, ich will mir natürlich mit sowas nicht meine neue Stelle "versauen". Obwohl meine Geschichte ja auch viel länger her ist als bei meiner Mitschülerin und ich damals auch schon keine Probleme hatte...

Ward ihr schonmal in der gleichen Lage? Habt ihr bei einem AG-Wechsel davon erzählt? Was würdet ihr machen? Ich hoffe, ihr könnt mir mit ein paar anregungen und Gedankengängen helfen!

Viele Grüße und schöne Rest-Oster-Stunden :-9

Corinna
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