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Alt 20.04.2011, 17:17
Yella Yella ist offline
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Registriert seit: 24.03.2011
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Standard AW: Mein Vater erkennt die Schwere seiner Krankheit nicht...

Hallo Ihr Lieben,
noch mal danke für eure Reaktionen, es tut so gut nicht allein zu sein damit...

Möchte euch heute mal auf den aktuellen Stand bringen:
Ich habe mir die Befundunterlagen angeschaut und zwischen dem Fachchinesich folgendes gefunden: Plattenepithelkarzinom am Mageneingang "T3 N1 (7mm)". Leider habe ich dort kein "M..." gefunden was mich wundert/beunruhigt. Nach Zweitmeinung (jeweils mit überregionaler Tumorkonferenz) wurde meinem Vater von einer OP abgeraten. Warum weiß ich leider nicht genau. Seiner AUssage nach sei die OP kompliziert wegen der Lage des Tumors (er umschlingt die Speiseröhre wol zu 2/3), aber nicht unmöglich, aber ich vermute außerdem, dass sein Allgemeinzustand für nicht so gut gehalten wird (u.a. 55kg bei 1,72m), vielleicht können aber auch Fernmetastasen nicht ausgeschlossen werden...?
Der einvernehmliche Vorschlag einer Therapie lautete: "Neoadjuvante Chemoradiotherapie". Jeweils stationär 1 Woche mit Dauerinfusion und jeden Tag Bestrahlung, dann 3 Wochen Pause. Dann wieder in Woche 5, 8 und 11 das gleiche.
Mein Vater der ja immer noch nicht vernünftig nachfragt geschweige denn anzweifelt dass es die einzig richtige Behandlung ist, und schon gar nicht daran denkt dass es schief gehen könnte, hat damit bereits vorgestern begonnen. Die Chemo-Mittel weiß ich nicht, er konnte sie mir auch nicht sagen, aber es begann mit 15 Tabletten, u.a. Cortison (wahrscheinlich alles gegen die Nebenwirkungen...?), dann eine 2 stündige Infusion und dann das 5 tägige "Hauptmittel" (5 x 500mg). Bis jetzt merkt er nichts und ist guter Dinge dass es so bleibt. Am Samstag ist er wohl fertig und plant, mich Ostern zu besuchen, Brunchen zu gehen und an der Alster zu spazieren.

Ich werde ihm seinen Optimismus nicht nehmen und habe auch akzeptiert, dass ich ihn nicht dazu bringen kann, Infos einzuholen, z.B. noch eine Meinung in Essen o.ä...
Aber seit die Therapie begonnen hat komme ich überhaupt nicht mehr klar. Nachdem ich meine Eltern Sonntag besucht habe, den Befund gesehen habe, kann ich nur noch weinen (natürlich erst als ich wieder zuhause war). Es ist als ob mir erst jetzt die Tragweite klargeworden ist. Jetzt habe ich es schwarz auf weiß gesehen und es geht los.
Zudem ist meine Mutter völlig fertig, ist sehr pessimistisch, redet vom Tod. Sie spricht darüber aber kaum mit meinem Vater und ich spreche mit ihr nicht über die Sorgen, die ich mir mache. Mein Vater nahm mich zur Seite und eröffnete mir, dass er sich um meine Mutter mehr Sorgen mache als um sich selbst... Und ich dazwischen. Eine vertrackte Situation, aber wohl im Moment nicht zu ändern...

Ich weiß im Moment nicht wie ich aus meinem Loch 'rauskommen soll, bin Sonntagabend regelrecht zusammengebrochen und konnte mich über Stunden nicht beruhigen, wäre fast in die Notfallambulanz gefahren. Weine jetzt fast nur noch, schlafe schlecht, sitze bei der Arbeit wie Falschgeld 'rum... mit meinem Freund habe ich jetzt auch schon Streit deswegen. Ich weiß ja, dass es niemandem was bringt wenn ich mich jetzt hängen lasse, schon gar nicht meinem Vater, nur wie wie wie...!? Ich bin so wahnsinnig schlapp... Ich hoffe dass sich das bis zum Wochenende irgendwie legt.

Immerhin heule ich jetzt seit 15Min., seit ich hier schreibe, nicht mehr...

Ich erwarte auch gar nicht, dass ich groß ANtworten darauf bekomme. Es wäre nur toll, wenn mit jemand etwas zu der Diagnose und der Therapie sagen könnte.
Hat es einen besonderen Grund dass kein "M..." auftaucht?
Und beziehen sich die 7mm auf den Tumor an sich oder auf die Lymphknoten? Wenn ich richtig gelesen habe sind mehrere Lymphknoten betroffen; oder kann man das ohne OP gar nicht genau sagen?
Bei der Chemo handelt es sich bestimmt um dieses 5FU und Cisplatin. Warum bekommen einige dies "nur" über 24h, andere 5 Tage?

Bis hierher erstmal....
LG Yella
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