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Alt 17.04.2011, 03:36
Sousha Sousha ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen?

Hallo Ihr lieben,

also nun nach dem Szinti und den Bildern aus dem Ct läßt sich feststellen, dass bei mir beidseitig etwa 4 Rippen durch Tumorzellen gebrochen sind. die machen mir allerdings keinerlei Beschwerden. Die linke Hüfte ist befallen von Metastasen (mäßige Anreicherung) und auch klassischer Verschleißerscheinungen. Und im Brustwirbelkörper auch Metas.Es besteht nirgendwo Bruchgefahr derzeit. Bondronat nehme ich bereits seit 2007 als Tablette täglich, jetzt bekomme ich eine Infusion mit Zometa 3-wöchentlich. Letzte Woche am Montag musste ich stark Husten (habe noch eine blöde Sinusitis eingefangen) und irgendwas hat es da in meinem Brustkorb gemacht durch den starken Druck. Seitdem habe ich Schmerzen im unteren Rücken und beim Husten und niesen im Oberbauch. Das tut richtig scheiße weh. Das Röntgenbild vor ein paar Tagen zeigte keine weiteren Brüche, aber der Doc meint, dass dies 'Schmerzen von den Knochenmetastasen in den Rippen sind. Also Schmerzpflaster erhöht... tut gut.

Ich vertraue meinem Onkologen sehr und er sagt OP ist momentan nicht machbar, evtl. Bestrahlungen, aber erst noch sehen, ob die Chemo da nicht die Metas vernichtet. Und auch dass die Metas in den Knochen und auch den Weichteilen gut zu behandeln sind und nicht lebensbedrohlich.

Seit den Knochenmetas und den Metas in den Lymphbahnen packt mich schon manchmal eine Angst, die ich so vorher nicht hatte. Es ist nicht die Angst vor dem Sterben, sondern eher die Angst davor meine Mobilität zu verlieren. Und dass der Scheißkrebs sich so langsam in mir vorarbeitet und mir immer wieder weitere Probleme beschert. Dabei geht es mir noch wirklich verhältnismäßig gut, aber ich habe akzeptiert, dass das ganze noch eine Weile, wenn nicht dauernd so weitergehen wird/kann.

Die Tage ohne Schmerzen sind Tage voller Lebensfreude und Zuversicht und an den Tagen, wenn die Schmerzen so gar nicht aufhören kommt die Angst wieder und ich bekomme düstere Gedanken. Ich lebe hier wirklich an einem wunderbaren Ort,; so wollte ich schon immer leben. Jetzt habe ich genau das, was ich mir gewünscht habe und oft denke ich mir bei meinem Blick über den See, dass ich das noch viele Jahre genießen möchte.

Kennt ihr das auch? Diesen Zwiespalt zwischen Kampfesmut, Zuversicht und der beschissenen Angst irgendwann im Rollstuhl zu landen, das alles nicht mehr genießen zu können, auf Pflegedienst usw. angewiesen zu sein nur um mal sauber zu sein oder aus dem Haus zu kommen? Essen was irgendwer kocht. Ich habe schon viele solcher Sachen gesehen und ich habe Angst, dass es mir ähnlich ergehen könnte. Ich weiß, dass man an den Knochenmetas nicht stirbt, aber sie können einem das Leben richtig zur Hölle machen, je nach dem wo sie liegen.

Das ist jetzt auch eine lange mail geworden und ich habe auch das Thema verändert... sorry, aber das liegt mir gerade echt am Herzen. Und momentan schwächele ich und wenn ich meiner Mutter sage was genau der Arzt sagt, sehe ich ihre Tränen und ihre Angst und das tut mir weh und ich will das vermeiden und tapfer und zuversichtlich sein und bin es einfach manchmal nicht mehr. Ich mache jetzt seit 5 Jahren mit dem Krebs rum, das ist meine 3. Chemotherapie und irgendwie stecke ich das nicht mehr so weg wie die ersten beiden Male. Aufgeben ist kein Thema, aber ich zeige mehr meine Schwäche und Erschöpfung und rede auch über meine Angst... nicht mit Mama, mit meinen Freunden und der Psychoonkologin. Sorry Mädelz! Will nicht jammern, aber momentan ist mein kleiner Herkules auf Urlaub.

Ich wünsche allen... ja was? Das allerbeste und möglichst lange schmerz- und tumorfreie Zeiten und am allermeisten das endgültige Verschwinden dieses Bastards! Jepp

Andrea
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