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Alt 06.04.2011, 10:01
jessilessi jessilessi ist offline
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Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Vielen herzlichen Dank an alle! Liebe Zetchen du hast mein tiefstes Mitgefühl.
Am Samstag ist die Urnenbeisetzung, sie wird unter einem Baum auf einer Waldlichtung beigesetzt, Papa hat sich gestern für einen neu gesetzten Baum entschieden, der nur Mama und Papa gehört.
Letzten Samstag war die Trauerfeier, der Gedanke sie liegt dort in dieser Kiste hat mich wahnsinnig gemacht, sie hat die dunkelheit gehasst.
Ich saß neben Papa hab ihn die ganze Zeit die Hand gehalten, sobald ich mich mit dem weinen wieder gefangen hatte, fing er an und dann war bei mir auch wieder alles vorbei. Am ende der sehr schönen Rede spielten sie " over the rainbow" Schon beim schreiben fließen die Tränen.
Die ganzen 5Monate die sie Krank war hat man, das sagte auch Mama, gemerkt wer die wirklichen Freunde sind.Aber was mir am meisten Weh tat war die große Familie meines Mannes.In der ganzen langen Zeit hat niemand von denen mal angerufen um zu fragen wie es Mama oder mir geht.Nie hat einer gesagt, soll ich mal deine drei Kinder nehmen, damit du zur Mama kannst.Am schlimmsten war meine Schwiegermutter, ein paar Tage nach Diagnose sagte sie zu mir: Na ja, deine Mutter war ja noch nie ein Kämpfertyp und mit diabetes wird man eh nicht alt.
Der Knaller ,oder. Ich habe mich mit ihr noch nie verstanden, sie ist absolut kaltherzig und egoistisch.( Ich bin mit meinem Mann seit neun Jahren zusammen).
Sie kannte Mama gar nicht, weil sie sich nie für meine Familie interessiert hat.Meine Kinder haben meine Mama so sehr geliebt, sie wollten immer bei ihr schlafen, nie bei der schwiegermutter.
Dann mußte ich auch noch am Trauerkaffee ihr gegenübersitzen. Ein Grauen, ich konnte sie nicht angucken, schließlich hatte ich sie auch 5 Monate nicht mehr gesehen, dann fing sie an zu labern, von irgendwelchen Beinschmerzen, den leckeren Kuchen an Beerdigungen, und und und.Meine Mama hatte 5 Monate die schlimmsten schmerzen.
Mir ist fast der Kragen geplatzt.Nur Papa zu liebe hab ich mich zusammengerissen, am liebsten hät ich ihr gesagt: Kannst du nicht wenigstens mal an der Beerdigung meiner Mama deine Klappe halten.
das zerbricht mir das Herz, das unfaire, meine Mama hat Nachkaffee gehaßt, wie sich dann die Leute, die sich Jahre nicht gesehen haben an solchen Tagen den mund zerreißen.
Heut ist es eine Woche her und ich habe das Gefühl es ist so viel passiert und das alles will ich Mama erzählen.Mama wollte nie streiterein, Mama war immer so lieb zu mir meinem Bruder, für Papa hat sie alles getan und meine Kinder nur geknuddelt.
Ich vermisse ihr Geruch, ihre Hand und Haut, ihre stimme....
Jeder Tag wird unerträglicher seit dem sie nicht mehr da ist.
Mama ich liebe dich so sehr!

Jessi
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meine liebe Mama

29.12.2011 - 30.03.2011

Geändert von jessilessi (06.04.2011 um 10:17 Uhr)
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