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Alt 02.03.2011, 00:17
undine undine ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs mit Metas /Krankheitsverlauf meines Papas

Liebes Sternchen,

ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. Ich beobachte auch immer jedes Detail, jede Veränderung bei meiner Ma. Und was ich nicht gedacht hätte, ist: ich werde gelassener.
Es entsteht tatsächlich eine Routine; ich weiß, dass sie Phasen der Übelkeit hat, dann wieder essen kann wie ein Scheunendrescher, (bedingt durch das Kortison), und dann wieder total schlapp und müde ist, weil die Hämoglobin-Werte total schlecht sind.
Ich werde tatsächlich gelassener! Und als meine Ma mir gestern am Telefon sagte, dass sie so traurig ist, weil sie so unglaublich erschöpft ist, da konnte ich sie (aus voller Überzeugung) trösten, dass das ja ganz normal sei und sie IMMER in der dritten Woche nach der Chemogabe so schlechte Werte hätte. Nicht der Lungenkrebs raubt ihr die Kraft, sondern der mangelnde Sauerstoff im Blut.
Was ich damit sagen will: es wird bestimmt irgendwie leichter! Und ich finde es toll, dass du deine Ma seelisch unterstützt! Das ist manchmal die weit aus schwierigere Aufgabe!

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und auch Zuversicht! Meine Ma hat sie - trotz aller Nebenwirkungen - durch die Chemos bekommen!

Ach ja, und was ich auch noch gestern erst geschrieben hatte, (und was dann irgendwie im Forums-Nirvana verschwunden ist,) war, dass eine Kategorierung in Stadien nicht wichtig ist.
Mir wurde von Betroffenen auch erzählt, dass nicht jeder Onkologe diese Einteilung von T-N-M benutzt. Das ist nicht ungewöhnlich. Zwar war das bei meiner Ma der Fall, aber dass sie nun im Stadium IV ist, das habe ich mir auch ergooglet und denke mittlerweile, dass man - sobald man das weiß - ein furchtbaren Tunnelblick bekommt und sich an irgendwelchen statistischen Zahlen festbeißt.

Jedoch macht kein Arzt meiner Ma irgendwelche Aussagen darüber, welche Lebenserwartung sie hat und das finde ich auch gut so.

Sei ganz lieb umarmt und gute Nacht!
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Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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