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Alt 01.03.2011, 03:31
Zetchen Zetchen ist offline
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Registriert seit: 02.02.2011
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Hallo undine,

Zitat:
Zitat von undine Beitrag anzeigen
Das lag zum einen daran, dass deine "Schreibe" wesentlich älter klingt, (ich vermute, du bist +/- 20 Jahre jung), als sie sein sollte, denn du erklärst dich und deine Situation sehr analytisch in deiner ersten Vorstellung. Das klang wie ein älterer Mensch, der einen jüngeren beschreibt und mit einer ungewollten Distanz. Das hat mich sehr skeptisch gemacht, ob hier nicht vielleicht jemand ein Rollenspiel spielt.
Ohje... das ist nicht das erste Mal, das Leute mich online für 20+ halten (auch schon vor Jahren), dabei knack ich die 20 doch erst im Herbst (Aber ich hab mich schon immer irgendwie älter gefühlt, wenn ich unter Leuten gleichen Alters war)
Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht ist das einfach mein Schreibstil. Ich habe mir noch nie wirklich darüber Gedanken gemacht, ob er vielleicht seltsam auf andere Leute wirken könnte...
Tut mir Leid, dass ich da für etwas Verwirrung bei dir gesorgt habe.

Zitat:
Vorab möchte ich sagen: sei bitte nicht böse! Ich will dich nicht angreifen oder schlecht machen, schon gar nicht in so einer schweren Situation!
Ist in Ordnung. Ich bin offen für Kritik.

Ja ich weiß, dass mein Vater recht hat, aber ich finde es gerade in der momentan Situation etwas... blöde. Ich mag auch gar nicht darüber nachdenken, dass ich meine Eltern mal verlieren könnte. Beim Thema 'Tod' baut sich bei mir so eine mentale Blockade auf und es geht gar nichts mehr. Es ist fast schon etwas wie ein Tabu. Ich weiß, es wird passieren, aber ich will nicht darüber nachdenken, weil ich Angst davor habe. Ich habe nicht vor dem Sterben Angst, aber vor dem Tod.

Ich versuche ja schon etwas selbstständiger zu werden, muss es auch nun, da meine Mutter ja nicht zu Hause ist und ich einige Dinge erledigen muss, die sie sonst gemacht hat, als sie noch fit war. Aber meine Probleme mit Selbstbewusstsein und Angst vor sozialen Situation machen mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung. In meinen Gedanken kann die Situation so gut ablaufen, aber sobald es dann Realität ist geht nichts mehr...

Mir ist auch die Belastung für meine Mutter bewusst, aber ich kann irgendwie nichts daran ändern. Meine Angst um sie treibt mich immer wieder den Tränen nahe, momentan hab ich sogar Angst, dass sie ihren eigenen 50. Geburtstag im Juli nicht mehr miterleben wird und es macht mich wahnsinnig und so wütend, dass innerhalb von drei Monaten alles den Bach runter ging. Meine Mutter weiß eigentlich nur, dass ich schlecht schlafe und immer wieder weine und Angst habe - mehr hab ich ihr nicht erzählt, aber ich denke sie merkt, dass da noch mehr ist
Ich verlange ja nicht von meinen Eltern, dass sie jetzt sofort was machen, vielleicht hätte das schon früher passieren sollen, aber jetzt ist definitiv nicht die Zeit dafür sowas von ihnen zu verlangen.


Zitat:
Du fragst dich, wie deine Ma das "vergessen" konnte, ich frage mich, wieso du ihr die Verantwortung gibst, es zu tun? Du bist erwachsen!
Naja... als ich diese Probleme mit Panickattacken etc. hatte und meine Mutter gebeten habe mir eventuell einen Termin zu besorgen war ich glaub ich 15 - also noch nicht so erwachsen, nichtmal volljährig. Mit Stress wurde es damals schlimmer, wenn ich mal freie Zeit zum Entspannen hatte wurden die Probleme weniger, trotzdem wärs wohl besser gewesen, hätte ich damals schon jemanden gehabt zum drüber sprechen/behandeln.


Zitat:
Diese Hilflosigkeit, seinen Mitmenschen nichts mitteilen zu können, das macht einen wütend und ist unglaublich frustrierend! Deshalb kann ich deine Ma so gut verstehen!
Ich verstehe das auch, aber irgendwie ist sie auch ein bisschen stur und versucht es immer wieder uns so zu erzählen was sie will aber mehr als das schnellere Atmen verstehen wir ja nicht. Wir sagen ihr das jeden Tag aber trotzdem bleibt sie stur - irgendwie bei den falschen Dingen... sie ist auch so stur und nimmt ihre Blutdrucktabletten nicht, weil die zu groß sind (bzw. eine Kapsel, die nicht klein gemacht werden kann). Die schmeißt sie dann in den Müll... find ich auch nicht so schön, aber ich will auch nicht anfangen zu meckern dann. Mehr als nur "versuchs doch wenigstens" kann ich ja nicht sagen. Will nicht unmögliches von ihr verlangen - obwohl ich denke es ist bei ihr mehr ein Kopfproblem als ein körperliches Problem. Sie kann ja einen ganzen Löffel Suppe unterschlucken, was von der Masse mehr als die Kapsel ist, aber sie hat denke ich Angst davor sie zu schlucken. (Kann ich verstehen, ich brauch auch ewig um eine einzelne noch so kleine Tablette runterzuwürgen...)

Ich habe schon darüber nachgedacht vielleicht sämtliche Buchstaben mal mehrfach aufzuschreiben in großer Druckschrift und auszuschneiden, damit man sie zu einem Wort anordnen kann... Notebook haben wir leider nicht.


Zitat:
Versetze dich doch bitte ein bisschen in ihre Lage!
Ich kann mich eigentlich ganz gut in andere hineinversetzen und wenn ich nur könnte würde ich alles in meiner Macht stehende tun, damit es ihr besser geht. Wenn ich könnte würde ich ihr die Schmerzen abnehmen, würde ihr sogar mindestens 20 Jahre von meinem Leben schenken, wenn es nur funktionieren würde...


Zum Abschluss noch ein Zitat von weiter oben in deiner Antwort:

Zitat:
Du musst es einfach wollen!!! Und den Eindruck habe ich nicht!
Ich will es schon, aber ich kann einfach nicht. Ich weiß, das wird niemand verstehen, aber so sehr ich es auch will, so sehr sträube ich mich innerlich dagegen. Meine Situation ist irgendwie schon festgefahren. Vor ein paar Jahren wollte ich noch unbedingt was dagegen unternehmen aber das hatte sich dann ja im Sande verlaufen. Jetzt will ich... nur noch bedingt was machen...
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liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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