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Alt 27.02.2011, 02:59
ulphin ulphin ist offline
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Registriert seit: 08.08.2010
Beiträge: 140
Standard AW: Reise - ohne Wiederkehr

Lieber Helmut,
liebe Ireen,

danke für Eure Zeilen, auf die mir eine Antwort nicht leicht fällt, weil ich viele Gedanken dazu im Kopf habe, die die verschiedenen Aspekte der bisherigen Postings in diesem Thread betreffen sich aber aufgrund der Vielschichtigkeit in unterschiedliche Richtungen bewegen.

So fange ich mal hier an: Ich vermisse meine Mami, trauere um sie, sehr sehr sogar. Mein Alltag, der aus meiner Ḱleinfamile, meinem Beruf, meinen Freuden, denen ich nahe bin, meinen Hobbies und derzeit auch Euch, Ihr lieben Forumsler besteht, fängt mich aber auf. Ich kann mich darüber auf mich selbst besinnen, mich erden. Vor dem Tod meiner Mami habe ich mir nicht vorstellen können, wie sich das anfühlt, wenn die eigene Mutter, der Mensch, der einen immer und bedingungslos liebt, den man auch immer und bedingungslos liebt, von einem Tag zum anderen nicht mehr da ist, obwohl es in meinem Umfeld einige liebe Menschen gibt, die diese Erfahrung schon vor längerer Zeit gemacht haben und mir darüber erzählt haben. Auch wenn ich mir sehr deutlich bewusst gemacht habe, dass unser aller Lebensuhr irgendwie irgendwann dem Ende entgegen tickt, dass Mami schwerst krank war, dass sie nicht mehr leiden musste, so ändert dies nichts daran, dass ich sooooooooo traurig bin...

Aber: mein Leben geht weiter. Und das ist gut so.

Eine andere Sache ist es für meinen Papi. Er hat Mami sehr sehr intensiv und nah und liebevoll begleitet, auf ihrem letzten Weg. Er hat dafür gesorgt, dass Mami aus dem KH nach Hause kam. Er hat sie sehr sehr geliebt, so wie man sich als „altes“ Ehepaar lieben kann. Aber auch Papis Leben geht weiter.

Dass er sich eine neue Partnerin sucht und hoffentlich gefunden hat, fühlt sich für mich noch sehr ungewohnt (nicht störend) an, da ich meine Eltern immer als zusammengehörende Einheit (wenn man es denn so sagen kann) erlebt habe. Nun eine andere Frau an der Seite meines Vaters – was mache ich daraus?

Ich werde mich daran freuen. Mich auf sie einlassen, mir wünschen, dass sie sich auf mich einlassen kann. Meine Mami wird bei allem immer in meinem Herzen sein.

Was meinen Papi angeht, Helmut, ja, ich bin sicher, er hat es gut durchdacht und auch kommuniziert, wie es ihm geht, was er erwartet. Ich finde ihn wieder in der Beschreibung des Kunden Deiner Tochter. Sicherlich wird es erleichtert dadurch, dass sie auch verwitwet ist und weiß, wie sich der Verlust eines geliebten, langjährigen Partners anfühlt...

Aus Tochter-Sicht kann ich die Überlegungen von Dir, Ireen, nur unterstützen. Meines Erachtens geht es dabei auch nicht um „erlaubt“ sondern um Loslassen in alle Richtungen, Vetrauen und Liebe.

Ich freue mich auf einen weiteren Diskurs hier

Herzlich

ulphin
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