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Alt 18.02.2011, 00:14
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Nichtseminom, stadium IIIa?

Herzlich willkommen, auch wenn der Anlass nun wirklich kein schöner ist.

Zu der Chemo gibt es Folgendes zu sagen: das PEB-Protokoll (die Buchstaben stehen für die Wirkstoffe der Chemo CisPlatin, Etoposidphosphat und Bleomycin geht pro Zyklus über insgesamt null plus 21 Tage.
Tag 0 ist der Aufnahmetag. Da werden vorbereitende Untersuchungen und Eingriffe (z.B. Anlage eines Zentralen Venenkatheters) vorgenommen.
Die Tage 1 bis 5 laufen in der Regel stationär, da gibt es alle o.g. Wirkstoffe. Ja, auch diesen Teil gibt es ambulant. Was nun besser ist.... da gehen selbst hier im Forum die Meinungen auseinander. Ich persönlich bevorzuge die stationäre Durchführung dieser Tage.
Tag 8 und 15 werden in der Regel (und das auch völlig problemlos) ambulant gemacht, da gibt es nur das Bleomycin. Dauert alles in allem ca eine Stunde.

Die Tage dazwischen sind Pause. Da passiert nichts, von der zum Teil sehr engmaschigen Blutkontrolle abgesehen.

Drei Zyklen sind nun nicht gerade ein Pappenstiel, aber durchaus durchzustehen. Jeder verträgt die Chemo anders, aber man gegen die Nebenwirkungen auch recht viel tun.

Ich persönlich durfte auch drei Zyklen abreißen. Das Schlimmste war in der ganzen Zeit eigentlich nur, als ich mir eine Erkältung im wirklich ungünstigsten Moment hinsichtlich meines Immunsystems eingefangen habe. Aber das Leben ist nunmal kein Ponyhof und so nahmen die Viren wenig Rücksicht auf die Null-Bock-Phase meiner Immunabwehr .
Ich war in guten Händen und kam da auch völlig schadlos bei raus.
Inzwischen bin ich im Jahr vier nach der Chemo und aktuell wieder mitten in der Nachsorge.
Genau genommen lebe ich jetzt wieder wie vorher.

Zur PEB-Chemo findet Ihr hier reichlich Erfahrungen.

Idealerweise sollte die Therapie Eures Sohnes in einem Tumorzentrum gemacht werden, denn bei ihm hat der Tumor ja schon nicht unwesentlich gestreut. Damit gehört er in erfahrene und routinierte Hände.

Vor allem dürft Ihr nie das Ziel aus den Augen verlieren. Hodenkrebs ist selbst in fortgeschrittenen Stadien durchaus heilbar. Paradebeispiel ist an dieser Stelle immer wieder Lance Armstrong.
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