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Alt 29.01.2011, 05:28
Judith33 Judith33 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit 34 Jahren, HILFE

Hallo Quirli!
Bitte versteift Euch nicht auf die Spritze. Ich hatte dieselben Schleimhautbeschwerden in extremer Form und dabei super Leukowerte lt. Ärztin, fast gesunder Bereich. Mein HA hielt auch gar nix von den Spritzen. Eigentlich habe ich die letzten Chemozyklen nur Salbeiteewürfel gelutscht, die sog. Lösung gepinselt im Mund...und trotzdem gelitten unter der Hoffnung: Weihnachten ist es vorbei.
Ich bin während der Chemophase von sechs Monaten durch Halbdeutschland gefahren...d.h. mein Mann hat natürlich das Auto gelenkt. Ich stand damals wirklich nach sechs Wochen im KH, weil man unbedingt BET seitens der zwei FÄ wollte, aber nach drei Nachresektionen die ( vorerst)letzte und fünfte OP doch eine subkutane Mastektomie sein mußte, wahnsinnig geschwächt da. An meiner Uniklinik hatte mir man einen Expander als Platzhalter eingepflanzt und den wollte ich nur in einer Diep Flap_Op eintauschen., aber diese -Für mich einzig in Frage kommende OP, weil eben Stand der Technik und keinerlei Fremdkörper konnten die eben nicht und hatten auch keinerlei Kooperationsbeziehungen oder wenigstens Empfehlungen, obwohl zert. Brustzentrum...das mal am Rande zu den diesbezüglichen Diskussionen über kleine KH.
Ich habe soweit ausgeholt, weil ich jetzt nach genau zwei Jahren mir nicht mehr vorstellen kann, wie ich das geschafft habe. Aber es muß eben sein und man will leben.
Seit Anfang lese ich deinen Strang mit und manchmal war ich sogar neidisch, weil mein Mann eben nie ins Internet gegangen ist, gerade auch wo ich im KH lag und selbst keinen Zugang hatte. Aber jeder ist anders und er hat auch wirklich alles mitgemacht, damit es weiter geht.Er war damals irgendwie gelähmt und total ängstlich, wie lange er mich noch hat...aber das hat er jetzt erst gestanden. Er hat sich das manchmal aber gar nicht vorstellen wollen, wie schlimm das gerade mit den Schleimhäuten war und als ich dann umkippte wegen Dauersch...sgte man ihm telefonisch in der Klinik, er sollte die 112 rufen, ich konnte dann bloß noch auf dem Dorfarzt bestehen und der verhinderte, daß ich ins KH kam, stattdessen mußte mein Mann mir Tee einflösen, weil ich selbst zu entkräftet war.
Jeder hat andere Neben wirkungen, hat natürlich auch mit den Chemoarten zu tun. Ich glaube aber, daß Ihr sehr gut aufgehoben seid mit euern Ärzten, die deine Frau anscheinend als Mensch und nicht als Nummer sehen. Bei aller Arbeitsüberlastung an einer Uniklinik und meinem Verständnis habe ich mich bei den Schwestern und dem Chefarzt dort oft so gesehen. Eigentlich habe ich erst wieder in Vogtareuth gesehen, daß Ärzte und Schwestern wirklich individuell Dich behandeln, alle Fragen beantworten. leider ist diese Abteilung Ende 2009 geschlossen worden, aber zu meinem Operateur halte ich noch losen kontakt über die 500km per Internet.
Irgend wann ist die Chemo vorbei, nur dieser Gedanke hilft auf Dauer...ist meine Erkenntnis. Mir hat die Lösung wenig gebracht, aber man weiß nie, ob es eben noch viel schlimmer ohne geworden wäre. schließlich hat der körper bei jedem neuen Zayklus weniger entgegenzusetzen, er hat nicht zeit, sich komplett zu erholen. Versuche deine Frau irgendwie abzulenken, erzähle was Lustiges oder Interessantes, laß sie den idiotischsten Film sehen....Klingt nach medizinischem Schwachsinn, ich weiß. Ich habe mich sogar gezwungen, einen Historischen Roman zu lesen wirklich eigentlich ohne Unterbrechung, damit ich von den Schmerzen in die Scheinwelt fliehen konnte.
So nun alles gute und es ist wunderschön, daß ein man sich darauf besinnt: In guten und in Schlechten Zeiten.. Das hat unser alter emeretierter Frauenarzt uns beiden übrigens gesagt, denn auch ich war nicht immer nett während der chemo. Besonders als meinn mann immer sagte, bleib nur liegen, ich mache das Frühstück. er tat es recht gründlich und mir war nur wichtig, daß ich schnell meine Heißhunger wegen des cortison befriedigen konnte...also schon mal Vorwarnung, falls das bei euch auftreten sollte.
Übrigens ganz liebe Grüße von meinem Mann. da ich in der Woche meine tablette 5.00 Uhr nehme , tue ich es auch samstags und sonntag und die Schlafstörungen wegen femara nutze ich da immer zum frühstücksdecken und dem Computer.nun habe ich meinem mann erzählt, was ich hier treibe und deshalb bissel später ins bett zurückhuschele.
So nun endlich Schluß und alles, alles Gute für Euch!

Geändert von gitti2002 (29.01.2011 um 18:40 Uhr)
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