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Alt 30.04.2004, 08:49
Gast
 
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Standard subcutane Mastektomie

Liebe Anet,
im Gegensatz zu TP und Moni würde ich dir von einer Anti-Hormontherapie abraten. Lies mal 'Nebenwirkungen durch Tamoxifen' hier im Forum. Und: 'falsche Beruhigung durch Vorsorge' (oder so ähnlich, beide sind im Augenblick auf der ersten Seite zu finden).
Bei deinem Befund brauchst du jetzt nicht panisch zu reagieren! BK wächst nicht so schnell, dass du sofort alles Brustgewebe entfernen lassen mußt.
Ich teile deine Einschätzung wegen der Bestrahlung: sie kann kein zweites Mal an der gleichen Brust vorgenommen werden. Ausserdem werden zwangsläufig Teile der Lunge und evtl. des Herzens mitbestrahlt. Also: nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Die Panik vor Krebs verleitet einen dazu zu denken 'viel hilft viel'. Aber das ist nicht so, denn alle Krebstherapien beeinträchtigen gleichzeitig das Immunsystem. Wenn es viel hilft, schadet es doch auch viel. Bei Krebsentstehung und -wachstum ist aber unstrittig das Immunsystem von großer Bedeutung.
Was deine Diagnose anbelangt: Du hast wohl einen winzigen (mikro) invasiven Krebsherd und ein ausgedehntes nicht invasives Karzinom (Van Nuys Index 8) oder das entfernte Gewebe hat nicht mindestens 1 cm breite gesunde Ränder. (Frage bei deinen Ärzten nach, wie sich der VanNuys-Index in deinem Fall berechnet).
Falls meine Annahme stimmt: mir wurde gesagt, dass eine subkutane Mastektomie nicht genügend Sicherheit bietet. Dabei wird die Brustwarze mit den unmittelbar in sie einmündenden Teilen der Milchgänge erhalten. Das nicht-invasive Karzinom breitet sich aber in den Milchgängen aus. Daher ist die Gefahr zu groß, dass noch Restzellen da sind. Wenn schon Mastektomie, dann komplette Entfernung von Brustdrüse und -warze.
Ob Wiederaufbau und welche Art (Silikon, Eigengewebe, sofort oder erst nach einiger Zeit) müßtest du dann auch noch entscheiden.

Also - nimm die Panik aus deinen Entscheidungen raus, lass dir Zeit, informiere dich umfassend, entscheide, was mit deiner 'befallenen Seite' geschehen soll. Was die andere Seite anbelangt: versuche ausfindig zu machen, wie du besser als mit Ultraschall und Mammographie kontrollieren kannst, ob sich neue Krebszellen bilden (evtl. MRT) und informiere dich über Prophylaxe von Brustkrebs. Ich habe hier im Forum schon oft genug darauf hingewiesen, dass man auch mit 'soften' Maßnahmen in Richtung 'gesunde Lebensweise' viel zur Prophylaxe beitragen kann. Es gibt zur Zeit eine große Studie zum Einfluß der Ernährung auf Krebs (EPIC-Studie).
Wenn du dich mit Methoden wie Selbstbeeinflussung und autogenes Training anfreunden kannst, dann lies auch mal was von Simonton.
Kurz: versuche ruhiger zu werden, deine Ausgangslage bietet keinen Anlass zur Panik.
Alles Gute
Klaudia
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