[Blume68]

Gestern habe ich das kleine Mädchen wieder getroffen, dessen Schicksal mich vor einiger Zeit so sehr bewegt hat. Es ging wieder mit seiner Mutter spazieren, ich erkannte beide schon von weitem. Habe spontan umgedreht, und ging ihnen langsam entgegen.

Hundi hatte noch keinen Gang hinter sich und war daher nicht so "ruhig" wie beim letzten Mal - verhielt sich aber wieder tadellos lieb, wenn auch etwas lebhafter als beim letzten Mal. Das Kind blieb etwas reservierter. Da ihm die Sprache fehlt und die Laute nicht immer klar zu deuten sind, konnten weder die Mutter noch ich verstehen, was es ausdrücken wollte. Die Mutter war freundlich, kam aber auf mein damaliges Kontakt-Angebot nicht noch einmal zu sprechen, was auch an ihrer begleitenden Freundin liegen mag, mit der sie sich gerade unterhielt. Ich mochte mich nicht aufdrängen, und sprach es nicht noch einmal an. Man kann nichts erzwingen.

Beeindruckt hat mich wieder, wie intensiv ein Blickkontakt sein kann. Ich habe mich gefreut, das kleine Mädchen wiederzusehen, auch wenn es nicht so verlief, wie ich es mir gewünscht hätte. Vor ihm zu stehen und ihm in die Augen zu schauen, hat mich aber wieder tief berührt. Manchmal sind die kleinen schönen Dinge etwas verborgen, man kann sie nur still genießen, ohne sie weiter ausbauen zu können. Aber auch darüber sollte man sich freuen.

Nachdenkliche Grüße.
Blume